Prinzessin Victoria: Endlich spricht sie offen über ihre Essstörung

Es war eine traurige Phase in ihrem Leben, über die Victoria von Schweden (39) bisher nur mit größter Zurückhaltung sprach: die Magersucht, mit der die Kronprinzessin Ende der 1990er-Jahre zu kämpfen hatte. Nun äußerte sich Victoria in einem Fernsehinterview mit dem schwedischen Sender TV4 erstmals ganz offen über diese schwere Zeit.

Prinzessin Victoria (Bild: AP)
Prinzessin Victoria (Bild: AP)

Groß war das Entsetzen, als die zuvor so entzückend jugendlich wirkende Prinzessin Victoria im November 1997 – sie war 20 Jahre alt – zum Innocence Ball in Stockholm erschien und man sie kaum mehr wiedererkannte: Aus dem niedlichen Teenager war eine knochendünne Frau geworden. Der Kopf wirkte auf dem zarten Hals viel zu groß, die Arme waren nur noch streichholzdürr. Dass zwischen diesen beiden Fotos kaum ein Jahr lag, wollte man fast nicht glauben:

Prinzessin Victoria links im Jahr 1996 und rechts auf dem Innocence Ball 1997 (Bilder: AP)
Prinzessin Victoria links im Jahr 1996 und rechts auf dem Innocence Ball 1997 (Bilder: AP)

Sofort begann die Gerüchteküche zu brodeln, und der schwedische Hof, mit privaten Details aus dem Leben der Royals sonst äußerst zurückhaltend, reagierte prompt mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: In einer offiziellen Stellungnahme wurde die Information herausgegeben, Victoria leide tatsächlich an einer “unspezifischen Essstörung.” Um der öffentlichen Aufmerksamkeit zu entgehen, zog die Prinzessin daraufhin in die USA und trat dort ein Studium der Politikwissenschaft und Geschichte in Yale an.

“In den USA bekam ich professionelle Hilfe. Das war sehr wichtig für mich”, erklärte Victoria nun im ersten Teil des Fernsehporträts, der Ende Mai auf TV4 ausgestrahlt wurde und im Juni mit einem zweiten Teil fortgeführt werden soll. In den Vereinigten Staaten habe man ihr beigebracht, über ihre Gefühle zu sprechen, sich abzugrenzen und mit Druck umzugehen. “Ich wollte immer so viel mehr als das, was ich leisten konnte”, erklärte die Prinzessin im Interview. Deswegen sei es überhaupt erst zu ihrer Essstörung gekommen. Je stärker sie die Verantwortung einer Kronprinzessin und die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich habe ruhen spüren, desto größer sei auch der Druck geworden, den sie schließlich an ihrem Körper ausließ.

Den erfolgreichen Kampf gegen die Essstörung hat Prinzessin Victoria aber nicht nur ihrem zweijährigen Aufenthalt in den USA zu verdanken. Denn kurz nach ihrer Rückkehr im Jahr 2000 lernte sie ihren Fitnesstrainer Daniel Westling und damit ihre große Liebe kennen. Auch mit ihm ging Victoria einen ungewöhnlichen Weg: Nicht nur ist Daniel ein Bürgerlicher, sie ließen sich auch bis 2010 Zeit mit der Hochzeit. Inzwischen hat das Paar mit Estelle und Oscar zwei Kinder – und für Victoria gehört ihre Essstörung der Vergangenheit an.