Protest gegen Twitter: Demo mit nur einer Trump-Anhängerin

Anhänger des US-Präsidenten hatten Proteste vor dem Twitter-Hauptquartier angekündigt, nachdem Donald Trump gesperrt wurde. Doch die Demo fiel weit kleiner aus, als erwartet.

Polizisten sichern das Hauptquartier von Twitter in San Francisco vor der Demonstration. (Bild: REUTERS/Stephen Lam)
Polizisten sichern das Hauptquartier von Twitter in San Francisco vor der Demonstration. (Bild: REUTERS/Stephen Lam)

Die Reaktion auf die Ausschreitungen in Washington waren anscheinend der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Twitter sperrte den offiziellen Account des US-Präsidenten Donald Trump zunächst für zwölf Stunden. Nachdem auch Facebook, Instagram und Youtube reagierten, zog Twitter noch einmal nach und sperrte den Trump-Account vollständig. Damit entzog der Konzern Trump sein Lieblingsmedium, mit dem er direkt und ungefiltert mit seinen Anhängern kommuniziert. Diese hatten darauf angekündigt, am gestrigen Montag vor das Hauptgebäude in San Francisco zu ziehen, um gegen die Sperrung zu demonstrieren.

30 Polizisten und eine Demonstrantin

Nach den gewaltsamen Protesten in Washington DC in der vergangenen Woche, die mit dem Sturm auf das Kapitol endeten, war die Polizei in San Francisco offensichtlich auf Größeres eingestellt. Vor der Demonstration stellten Beamte Gitterzäune und Absperrungen auf. Etwa 30 Polizisten waren vor dem Eingang des Gebäudes zusammen gezogen worden, in den Seitenstraßen warteten weitere Einheiten in Bereitschaft. Doch statt des gewaltbereiten Mobs, wie am Mittwoch in Washington, tauchte nur eine einzige Person zu den Protesten auf.

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Rebecca Brooks hatte sich ein Pappschild gemalt, auf dem zu lesen war: “Fuck Jack Dorsey”. Sie warf dem Twitter-CEO offensichtlich persönlich vor, dass der Trump-Account gesperrt worden war. Den anwesenden Medienvertretern erzählte Brooks, dass sie Zensur hasse. “Ich habe das Gefühl, dass konservative Stimmen zum Verstummen gebracht werden,” sagte sie der Presseagentur AP.

Trump-Gegner Kenneth Lundgreen forderte in der Zwei-Mann Gegendemo die Amtsenthebung des US-Präsidenten. (Bild: REUTERS/Stephen Lam)
Trump-Gegner Kenneth Lundgreen forderte in der Zwei-Mann Gegendemo die Amtsenthebung des US-Präsidenten. (Bild: REUTERS/Stephen Lam)

Die Gegendemo war übrigens doppelt so groß. Zwei Demonstranten, ebenfalls mit Schildern versehen, tauchten vor dem Twitter-Gebäude auf. Sie forderten die sofortige Entlassung Trumps noch bevor seine Amtszeit offiziell in zehn Tagen endet. Die Demokraten im US-Senat haben bereits ein dementsprechendes Verfahren eingeleitet.

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