Putin droht bei Militärparade in Moskau mit Atomstreitkräften

Am Gedenktag zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat der russische Präsident Wladimir Putin die Kampfbereitschaft seines Landes betont und auch mit den Atomstreitkräften gedroht. Diese seien "immer in Alarmbereitschaft", sagte Putin. (NATALIA KOLESNIKOVA)
Am Gedenktag zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat der russische Präsident Wladimir Putin die Kampfbereitschaft seines Landes betont und auch mit den Atomstreitkräften gedroht. Diese seien "immer in Alarmbereitschaft", sagte Putin. (NATALIA KOLESNIKOVA)

Am Gedenktag zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat der russische Präsident Wladimir Putin die Kampfbereitschaft seines Landes hervorgehoben und auch mit den russischen Atomstreitkräften gedroht. Diese seien "immer in Alarmbereitschaft", sagte Putin am Donnerstag bei den Feierlichkeiten zum 79. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland bei der großen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt waren im Vorfeld der diesjährigen Parade äußerst streng, in anderen Teilen des Landes wurden ähnliche Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Russland werde "alles tun, um eine globale Konfrontation zu vermeiden", versicherte Putin. "Gleichzeitig werden wir niemandem erlauben, uns zu bedrohen." Russland durchlaufe derzeit "eine schwierige und entscheidende Phase", sagte der russische Präsident. Am Montag hatte er das russische Militär angewiesen, Atomwaffenübungen an der Grenze zur Ukraine abzuhalten.

Bei der Parade zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs marschieren traditionell tausende Soldaten über den Roten Platz, es werden Panzer, Kampfjets und Raketenwerfer präsentiert. Laut russischen Medien nahmen mehr als 9000 Soldaten an der Parade teil. Dennoch fiel die Parade im Vergleich zu den Vorjahren kleiner aus, da Moskau seine Ressourcen für die Ukraine-Front einsetzt. Auch in diesem Jahr stand die Parade im Zeichen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine, den Putin im Februar 2022 angeordnet hatte.

In der Vergangenheit hat Russland häufig Vertreter anderer Länder eingeladen, um der Militärparade beizuwohnen. Doch bereits vor der Offensive in der Ukraine war dies weniger geworden. Am Donnerstag waren unter anderem die Staats- und Regierungschef aus Belarus, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Kuba, Laos und Guinea-Bissau anwesend.

Der Zweite Weltkrieg war vor 79 Jahren durch die Kapitulation Deutschlands zu Ende gegangen. In Westeuropa wird des Ereignisses am 8. Mai gedacht, in Russland und anderen ehemaligen Staaten der Sowjetunion am 9. Mai.

Die Parade fand dieses Jahr zwei Tage nach der erneuten Amtseinführung Putins nach der Präsidentschaftswahl im März statt. Bei diesem Anlass hatte er versichert, den Russen einen "Sieg" zu liefern. "Wir sind eine vereinte und große Nation, und gemeinsam werden wir alle Hindernisse überwinden, alles verwirklichen, was wir uns vorgenommen haben, und gemeinsam werden wir siegen", sagte er bei der prunkvollen Veranstaltung.

In Tonaufnahmen, die am Dienstag aufgezeichnet worden waren, aber erst nach der Militärparade vom Kreml veröffentlicht wurden, kündigte Putin eine Modernisierung des russischen Waffenarsenals an. "Die moderne Militärtechnologie verändert sich sehr schnell. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir immer einen Schritt voraus sein", sagte er bei einem Treffen mit Armeekommandeuren.

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