Rathaus Schöneberg: Meldestelle für Prostituierte noch nicht arbeitsfähig

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler bespricht mit Jan Grunow (40) die Verfahrensweise

Berlin. Immerhin: Seit Kurzem haben Prostituierte eine Anlaufstelle, wo sie sich, so wie es das Gesetz vorschreibt, anmelden können. Noch ist das Zimmer 122 im Rathaus Schöneberg selbst ein Provisorium, Schränke und Regale sind weitgehend leer. Auch Mitarbeiter Jan Grunow arbeitet dort zunächst nur befristet. Aber immerhin, es hat begonnen: Etwa 20 Prostituierte melden sich dort inzwischen täglich an. Sie erhalten eine "formlose Bescheinigung über den Versuch einer Anmeldung", die bis Ende Oktober gültig ist. Mehr ist noch nicht möglich, die Voraussetzungen für die im Gesetz vorgeschriebene gesundheitliche Beratung als auch das Beratungsgespräch sind noch im Aufbau.

"Gerissen hat sich niemand um diese Aufgabe", sagt Angelika Schöttler (SPD), Bezirksbürgermeisterin in Tempelhof-Schöneberg. Aber weil ihr Gesundheitsamt früh signalisiert habe, die gesundheitliche Beratung für Prostituierte anbieten zu wollen, habe sie dann entschieden, dass auch deren Anmeldung im Bezirk erfolgen kann. "Prostitution und Kurfürstenstraße sind schon immer ein Thema in Tempelhof-Schöneberg gewesen", so Schöttler. Als Anfang Dezember die Finanzfrage für das zusätzliche Personal und die Mietkosten mit der Senatsverwaltung geklärt gewesen sei, habe sie zugesagt. "Ja, es hat ziemlich lange gedauert, die Zuständigkeiten zu klären, aber nicht nur bei den Bezirken, auch bei den Senatsverwaltungen", so Schöttlers Bilanz.

Noch kontrollieren die Mitarbeiter hier niemanden

Wie berichtet, hat der Bezirk Tempelhof-Schöneb...

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