Reifen selber wechseln - mit dem richtigen Werkzeug

Wer als Neuling seine Sommerreifen in Eigenregie montieren will, informiert sich am besten zuvor gründlich und achtet auf die Anleitung des Herstellers.

Reifenwechsel
Wer in Eigenregie seine Sommerreifen montieren will, sollte auf das passende Werkzeug achten. (Bild: Getty)

Denn der Reifenwechsel mag einfach aussehen, birgt aber so manches Risiko für die Verkehrssicherheit. "Das gilt insbesondere für das Festziehen der Schraubverbindungen", informiert die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). So geht's:

Mit Ratsche, Radkreuz oder Steckschlüssel

Sind die Radschrauben gelöst und das Rad mittels Wagenheber einmal in der Luft, kann der Reifen getauscht werden. Achtung: Niemals Radschrauben fetten oder ölen. Denn die hohen Temperaturen beim Bremsen lassen die Fette verbrennen und machen das Gewinde unbenutzbar.

Bei der Montage nicht vergessen, laufrichtungsgebundene Reifen entsprechend aufzustecken. Auf die richtige Rollrichtung weisen in der Regel Hilfen auf der Reifenflanke hin, etwa Richtungspfeile und Hinweise wie "Rotation" oder "Direction".

"Rotation" oder "Direction" verraten, wie die Reifen aufgesteckt werden müssen. (Symbolbild: Getty)
"Rotation" oder "Direction" verraten, wie die Reifen aufgesteckt werden müssen. (Symbolbild: Getty)

Sitzt das neue Rad auf der Nabe, setzt man die Radschrauben mit der Hand an. Dann zieht man sie mit einem Radkreuz, einer Ratsche oder dem Steckschlüssel grob fest. Dabei immer die gegenüberliegenden Schrauben nacheinander bearbeiten, damit die Felge nicht verkannten kann und gleichmäßig angezogen wird. Wenn das Rad festsitzt, kann der Wagenheber abgelassen werden.

Wann sollte man an besten zu Sommerreifen wechseln? Das lesen Sie hier

Über Kreuz arbeiten

Nun folgt das richtige Festziehen der Schrauben. Bei Naben mit vier Verschraubungen empfiehlt es sich, kreuzweise zu schrauben. Bei mehr Verschraubungen sollte sternförmig herangegangen werden. So wird die Felge gleichmäßig bündig auf die Nabe gepresst.

Zudem sollte das vom Hersteller genannte Drehmoment in Newtonmeter (Nm) eingehalten werden. Diese Angaben finden sich in den Fahrzeugunterlagen oder bei Nachrüstfelgen im entsprechenden Gutachten. Sehr häufig liegt der Wert bei 110 oder 120 Nm.

Die Schrauben sollten weder zu fest noch zu locker sitzen. Es empfiehlt sich daher, mit einem Drehmomentschlüssel zu arbeiten. Am leichtesten geht das laut GTÜ mit einem auslösenden Drehmomentschlüssel. Dieser wird auf den gewünschten Wert eingestellt. Wenn dann der Grenzwert beim Schrauben erreicht ist, dreht er sich mit lautem Knacken weiter.

Nach 100 Kilometern überprüfen

Auf die Verschraubungen wirken während der Fahrt regelmäßig hohe Kräfte. Nach den ersten 50 bis 100 gefahrenen Kilometern nach dem Räderwechsel ist deshalb ein Überprüfen der Verschraubungen ratsam - diese dann nochmals mit denselben Werten am Drehmomentschlüssel nachziehen.

Ebener und fester Untergrund wichtig

Bevor man die Räder am Auto wechselt, muss es zudem unbedingt auf einem ebenen und festen Untergrund abgestellt sein. Denn ein immer wieder vom TÜV Süd beobachteter Fehler beim Reifenwechsel ist ein unebener und rutschiger Boden.

Dann aber kann das Auto wegrutschen. Kippt das Auto, können nicht nur etwa Radaufhängung und Karosserie beschädigt werden. Schlimmstenfalls drohen Verletzungen. Auch darf der Wagenheber bei den Arbeiten nicht verkanten, und er darf nur an der in der Betriebsanleitung des Autos genannten Stelle angesetzt werden.

Im Video: Winterreifen im Sommer - Ist das gefährlich?