"Respektlosigkeit" von "Dinner"-Gast macht Mitstreiter fassungslos

"Heute ist ein guter Tag", an dem Johannes (36) sein "perfektes Dinner" in Bremen hoffentlich gelingen wird. Bis zur Vorspeise läuft alles gut, doch dann stört ein Vorfall die Harmonie in der Gruppe ...

An Tag 4 der Bremen-Woche geht es nach Delmenhorst. Dort wohnt Wärmetechniker Johannes im ehemaligen Haus eines Künstlers: "Das war schon Liebe auf den ersten Blick mit dem Haus." Dessen rote Fassade spielt in der Vorspeise eine tragende Rolle. Probegekocht hat Johannes sein "perfektes Dinner" mehr als einmal, "weil ich habe viel, viel, viel rumprobiert". Mitstreiterin Nicole (47) meint, er hätte sogar von achtmal gesprochen. Das wiederum lässt Lars' (54) Erwartungen steigen: "Da schraubt sich ja gerade das Niveau nach oben."

Johannes will alles perfekt machen und setzt sich selbst unter Druck: "Ich bin wirklich, wirklich nervös." Mit dem Menü hat er sich intensiv beschäftigt: "Es hat mir teilweise schlaflose Nächte bereitet." Sein Motto "My fresh 'n' favourite flavours" heißt so, weil "in jedem Gang haben wir die Zitrone mit drin". Es gibt:

• Vorspeise: Road Trip vom roten Haus nach Villa del Río - Tomate / Gurke / Fisch

• Hauptspeise: Ich war noch niemals in New York -deswegen gibt es etwas anderes - Lamm und Rind / Gemüse / Joghurt

• Nachspeise: Dies, das, keine Ananas - Zitrone³ - Weiße Schokolade / Keks / Käse

"Der Johannes war sehr nervös", stellt Jacqueline (31) die Anspannung sofort bei der Begrüßung fest. "Ohhh, ganz nervös", entgeht auch Lars die Aufregung des Gastgebers nicht. "Der war blass, der hat gezittert, der tat mir echt leid. Johannes war wirklich eine ganz arme Socke."

Kira lässt die Gazpacho stehen: "Keinen Gefallen dran gefunden"

"Villa del Río, das ist die spanische Stadt, wo wir Oliven geerntet haben", erklärt Johannes seine Vorspeise aus Gazpacho, Garnele und selbstgemachtem Olivenbrot. Für den Teig verwendet er das Olivenöl aus den selbstgeernteten Oliven vom Hain seines Schwagers. Kira (51) und Lars bemängeln jedoch die Bezeichnung im Menü: "Garnele ist kein Fisch." Ob die kalte Tomaten-Gurken-Suppe etwas für Kira ist, ist ebenfalls fraglich: "Ich mag ja gar keine Gurken." Während sich Nicole, Jacqueline und Lars die Gazpacho schmecken lassen, schiebt Kira den Teller nach wenigen Löffeln von sich: "Leider war die Gurke für mich so dominant, dass ich da leider keinen Gefallen dran gefunden habe."

Weiter geht es mit Ravioli mit türkischer Hackfleischfüllung, Ofengemüse und Joghurt. Der Pastateig ist kein Problem: "Ich mache ihn öfters. Der ist ja schnell gemacht." Mehl, Eier, Salz, Olivenöl - "und dann wird er geknetet". Mit der Lamm-Rind-Füllung hat Kira ein Problem: "Das wäre tatsächlich sehr schwierig für mich, wenn das zusammengemischt ist."

Johannes lädt die Gäste in die Küche ein, um ihm beim Befüllen der Ravioli zuzuschauen - nur Kira bleibt sitzen. "Desinteresse, würde ich sagen", zeigt Jacqueline wenig Verständnis für ihr Verhalten. "Wenn er einen schon einlädt ..." Lars wird deutlicher: "Ich finde, das ist Respektlosigkeit vor dem Herrn. Ohne Sch..ß." Kira begründet ihr Sitzenbleiben jedoch mit Rücksichtnahme auf Johannes' Nervosität, da ohnehin schon so viele Menschen um ihm herumstanden: "Wenn ich dann da auch noch gestanden hätte, hätte das weder ihm was gebracht, noch mir hätte das was gebracht." Wenigstens isst sie die Hauptspeise auf, da die Gewürze den Lammgeschmack gut übertönen.

Dessert ist das "Highlight des Abends"

Als Dessert serviert Johannes Zitronen-Cheesecake, eine Zitronenpraline und Zitronenparfait. Letzteres bezeichnet er als "Endgegner", für den er volle Konzentration auf den perfekten Gefriergrad braucht: "Ich hoffe einfach nur, dass es heute funktioniert." Bei Lars trifft er damit voll ins Schwarze: "Den Cheesecake fand ich voll geil." Auch Kira ist glücklich: "Für mich war das Highlight des Abends diese Nachspeise."

Für sein Dinner bekommt Johannes 32 Punkte und setzt sich neben Lars auf den vorerst zweiten Platz.