Rettungsdienst in Not: Der Frust der Sanitäter ist berechtigt

Der Rettungsdienst der Berliner Feuerrwehr gerät immer öfter an seine Grenzen (Archiv)

Berlin. "Ich habe keinen Bock mehr auf Arbeiten und keinen Bock mehr auf RTW. Mir ist alles egal. Wir sprengen die Scheißkarre." Es mag dahingestellt bleiben, ob das Video, das in Berlin zurzeit unter Rettungssanitätern kursiert und in dem der mutmaßliche Fahrer eines Rettungswagens einen Böller in die Fahrerkabine wirft, Resultat eines tief sitzenden Frustes ist oder ein "Scherz" sein sollte. Klar ist so oder so: Das Video passt ins Bild.

Denn natürlich und völlig zu Recht sind viele Rettungssanitäter frustriert. Sie müssen immer mehr Einsätze bewältigen, ohne dass die Zahl der Mitarbeiter Schritt hält. Die Anforderungen an sie steigen – doch zum "Dank" werden sie immer häufiger angepöbelt, beschimpft und bedroht. Dass so manch einer da austickt: Es erscheint vorstellbar.

Entscheidend ist, ob kompetente Bewerber gefunden werden

Im laufenden Jahr hat sich die Belastung ein weiteres Mal verschärft. Die Feuerwehr musste für den Rettungsdienst im Februar bereits fünf Mal den Ausnahmezustand ausrufen. Löschzüge werden nicht mehr besetzt, um die wenigen Mitarbeiter auf Rettungswagen einsetzen zu können. Hoffentlich brennt's nicht! Das Prinzip Hoffnung wurde angesichts der Personalmisere offenbar zum Handlungsprinzip erhoben. So kann es nicht weitergehen. Denn je miserabler die Arbeitsbedingungen, desto häufiger brechen die Beschäftigten unter der Arbeitslast zusammen – und melden sich krank. Ein Teufelskreis.

Immerhin: Die Innenverwaltung scheint das Problem erkannt zu haben. Mehr Fahrzeuge, ...

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