"Rocketman": Der Elton-John-Film bricht Tabus

"Bohemian Rhasody"? Kinderkram! "Rocketman" ist das ehrlichere Biopic.

Hemmungslos offen und voller Sex, Drugs and Rock'n'Roll: Das Biopic "Rocketman" erzählt schonungslos vom Leben des Rockstars Elton John. Am Donnerstagabend feierte der Film in Cannes Premiere, in Anwesenheit von Hauptdarsteller Taron Egerton und Musiker Elton John. "Rocketman" folgt der Karriere des britischen Superstars von seiner Kindheit bis hin zu seinem Absturz und seinem Drogenentzug. Und er bricht mit einem Tabu: So offen hat man schwulen Sex noch nie in einem Blockbuster gesehen. Gegen "Rocketman" ist "Bohemian Rhapsody", die Filmbiografie über den bisexuellen Queen-Sänger Freddie Mercury, brav wie ein Kirchenchor.

Regisseur Dexter Flechter, der auch Teile von "Bohemian Rhapsody" gedreht hat, inszenierte "Rocketman" als laute, schrille Musicalnummer. Dabei schafft der Film das Kunststück, sowohl märchenhaft bunt als auch knallhart realistisch zu sein. Szenen, die den Popstar Elton John feiern, wechseln sich ab mit Momenten, in denen der heute 72-Jährige besoffen über der Kloschüssel hängt und sich die Seele aus dem Leib kotzt. Elton John selbst produzierte den Film, unter anderem zusammen mit seinem Ehemann David Furnish.

In die deutschen Kinos kommt "Rocketman" am Donnerstag, 30. Mai.