Saarland: Ein Maß für alle Katastrophen

Das Saarland ist zur Standardeinheit für Verheerungen aller Art geworden.

Egal, was an schlimmen Katastrophen oder grandiosen Naturschauspielen auf der Welt passiert: das Saarland ist immer dabei. Brennen Wälder in Kalifornien? Dann auf einer Fläche sechsmal so groß wie das Saarland. Bricht in der Antarktis eine Eisplatte ab? Zweimal so groß wie das Saarland. Verstrahlte Landstriche? Oder ein Ölteppich treibt im Golf von Mexiko? Viermal so groß wie das Saarland. Warum ist das so? Man weiß es nicht. Ein Phänomen, ebenso rätselhaft wie die Häufung von Saarländern in den vorderen Reihen der Bundespolitik. Deutschlands kleinstes Flächenland, 2569,69 Quadratkilometer groß und Wohnort von etwa 950.000 Menschen, muss seit Jahren nebenbei den undankbaren Job als Maßeinheit fürs Weltgeschehen erledigen. Nicht Hessen, nicht Sachsen, nicht Hamburg. Das Saarland ist Standard geworden, ein Vergleichsflächenmaß wie der Fußballplatz, nur eben 359909 mal größer. Der Landkreis Emsland in Niedersachsen ist mit 2882 Quadratkilometern Pi mal Daumen genau so groß. Aber niemand in den Fernsehnachrichten käme auf die Idee zu sagen, im Südatlantik gebe es Inseln aus Plastikmüll, zweimal so groß wie das Emsland. Man sagt: Saarland. Und der Zuschauer denkt sich: Wer hätte das gedacht. Ganz schön groß. Gibt man die Wortfolge „so groß wie das Saarland“ in eine Suchmaschine, hagelt es...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung