Das sagt Jürgen Drews zum Alkoholverbot am Ballermann

Jürgen Drews ist der König von Mallorca

Am Ballermann darf nicht mehr zügellos geballert werden. Das sieht eine Verordnung der Stadt Palma de Mallorca vor. Laut dem Beschluss vom Dienstag wird unter anderem die Promenade der Playa de Palma zur alkoholfreien Zone. Das Bierchen am Strand ist damit verboten. Auch wird von Mitternacht bis acht Uhr morgens der Verkauf von Alkohol in Geschäften, Automaten oder durch fliegende Händler untersagt, wie die "Mallorca Zeitung" berichtet. Wer die Regeln missachtet, muss ab April mit einer Geldstrafe bis zu 3.000 Euro rechnen. Für viele "Malle"-Touristen ein Skandal. Und was sagt der "König von Mallorca" zum Saufverbot? Die Nachrichtenagentur spot on news hat Schlagerstar Jürgen Drews (70, "Es war alles am besten") auf dem Branchentreff "Neue Welle" in München getroffen und nachgefragt.

"Ich als König von Mallorca finde das gut, dass man da versucht, ein bisschen mehr Ordnung rein zubringen", lautet die überraschende Antwort von Drews. Immerhin tritt der Sänger seit Jahrzehnten selbst am Ballermann auf und kennt die Gepflogenheiten vor Ort wie kaum ein anderer. Es sei nichts dagegen einzuwenden, "wenn sich Leute am Nachmittag in der prallen Sonne schon die Kante geben. Aber ich finde das nicht schön", erklärt Drews. Und auch für Urlauber, die nichts getrunken haben, sei das sicher nicht immer angenehm.

"Ich habe die Slums von Deutschland gesehen"

"Aber ob sie es schaffen, in der deutschen Feiermeile in El Arenal eine Ruhezone aufzubauen und womöglich noch ein Altenheim daneben zu errichten, wo der König von Mallorca dann mal irgendwann seine letzten Tage verbringen kann, das bezweifle ich doch ein bisschen", so Drews mit einem Augenzwinkern. Wenn sich der 70-Jährige an seine Anfänge auf der Insel zurückerinnert, dann muss er aber auch konstatieren: "Heute ist das eh schon um einiges zivilisierter als damals." 1976 habe er nach seinem Hit "Ein Bett im Kornfeld" eine Anfrage für Mallorca bekommen. Das Angebot habe er zunächst abgelehnt, weil er schlimme Geschichten von El Arenal gehört hatte.

"Daraufhin boten mir die Veranstalter mehr Gage als ich in Deutschland verdiente. Ich antwortete damals nur: 'Ich weiß nicht, ob das Schmerzensgeld sein soll?' Aber dann bin ich dort aufgetreten." Und wie war sein Eindruck? "Ich habe die Slums von Deutschland gesehen", erinnert sich Drews im Gespräch mit spot on news schockiert zurück. Doch eines möchte der Schlagersänger noch klarstellen: "Meine Saison fängt jetzt auf Mallorca im Mai wieder an. Und viele denken, dass ich da nur vor lauter Besoffenen auftrete. Aber das ist nicht so." Drews erklärt: "Wenn du besoffen bist, kommst du in die Mega Arena [Name der Disco] gar nicht rein."

Sein Beinamen "König von Mallorca" ist ihm übrigens 1999 von Thomas Gottschalk bei der Sommerausgabe von "Wetten, dass..?" verliehen worden. "Daraufhin kriegte ich diesen Song zugeschickt, den ich mindestens viermal abgelehnt habe. Den wollte ich nicht singen. Ich singe doch nicht, ich bin der König von Mallorca. Wie bescheuert muss ich sein. Daraus ist aber mittlerweile ein Markenzeichen geworden und ich bin sehr glücklich, dass ich den Titel habe, weil er ist so bescheuert, dass es schon wieder geil ist."

Foto(s): Universal Music