Samstag, 08. Juni 2019: Das müssen Sie heute wissen

Die USA einigen sich mit Mexiko, Mesut Özil heiratet unter den Augen eines besonderen Trauzeugen und die deutschen Fußballfrauen starten in die Weltmeisterschaft: ein Überblick über die Nachrichten der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

USA verzichten auf Zölle gegen Mexiko

• Mexiko erklärt sich dafür zu strengeren Grenzkontrollen bereit

Die USA werden vorerst keine Strafzölle auf Warenimporte aus Mexiko erheben. US-Präsident Donald Trump twitterte am Freitag, die Zölle, deren Einführung durch die Vereinigten Staaten am Montag gegen Mexiko geplant war, seien auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Mexiko habe sich im Gegenzug dazu bereit erklärt, sich mit strengen Maßnahmen gegen die “Flut von Migration durch Mexiko und an unserer Südgrenze zu stemmen”. Hunderttausende fliehen vor allem aus Mittel- und Südamerika, El Salvador, Guatemala und Honduras, vor Armut und Gewalt. Die meisten Migranten beantragen Asyl, nachdem sie die US-Grenze überquert haben.

Journalist in Moskau festgenommen

• Ermittler werfen dem Kremlkritiker Drogenbesitz vor

Die Polizei hat in Moskau einen kremlkritischen Journalisten festgenommen. Die Ermittler werfen Iwan Golunow Drogenbesitz vor. Bei seiner Festnahme seien vier Gramm der als Aufputschmittel missbrauchten Substanz Mephedron gefunden worden, teilte die Polizei mit. In der Wohnung des 36-Jährigen seien dann weitere Päckchen mit einer “pulvrigen Substanz” und eine Waage entdeckt worden. Es seien Ermittlungen wegen Handels und Herstellens von Drogen eingeleitet worden. Der Reporter arbeitet für das kremlkritische Nachrichtenportal Meduza. Der Onlineseite zufolge habe Golunow die Anschuldigungen gegen sich zurückgewiesen. Das Portal vermutete seine journalistische Arbeit als Hintergrund. Der Journalist sei in den vergangenen Monaten bedroht worden. Bei Protesten gegen die Festnahme sind russischen Medien zufolge mehrere Menschen vorübergehend festgenommen worden. Russland liegt in der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 149. Zum Vergleich: Deutschland kam auf Rang 13 von insgesamt 180.

Mesut Özil heiratet in Istanbul

• Gast ist auch der türkische Präsident Erdogan

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat am Freitag seine Verlobte Amine Gülse geheiratet. Das Paar feierte in einem Luxushotel in Istanbul — zu Gast war auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Der blieb zwar nur kurz, die Zeit reichte aber, um Trauzeuge zu sein, berichtet die staatliche Medienagentur Anadolu. Auf Bildern ist das Paar mit dem Präsidenten und seiner Frau auf einer Empore vor dem Bosporus zu sehen. Im vergangenen Jahr hatte ein anderes Foto von Mesut Özil, seinem Fußballkollegen Ilkay Gündogan und dem türkischen Präsidenten Diskussionen ausgelöst. Das Foto hatte eine Debatte über Integration und Rassismus entfacht und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erschüttert. Das Drama endete mit Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft und dem Satz: Wenn die Mannschaft gewinne, sei er Deutscher; wenn sie verliere, sei er Immigrant. Zur Hochzeit wünschte sich Özil von seinen Gästen eines: den Verein kranker Kinder zu unterstützten, für den er selbst seit Jahren spendet.

Reisebus fährt in vorausfahrenden Opel

• Viele verletzte Schüler müssen ins Krankenhaus

Ein Reisebus mit knapp 50 Schülern ist auf seiner Heimreise von einer Klassenfahrt mit einem Auto kollidiert. Mehr als 20 Jugendliche seien laut Polizei leicht verletzt worden, etwa sechs Jugendliche schwer. Die 75 Jahre alte Fahrerin des Autos und ihr 80 Jahre alter Beifahrer wurden beide ebenfalls schwer verletzt, Rettungshubschrauber brachten sie ins Krankenhaus. Die übrigen Schüler und ihre Lehrer konnten mit einem Ersatzbus weiter nach Hause fahren. Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn 71 bei Arnstadt in Thüringen. Laut Polizei habe die Autofahrerin den Richtung Autobahn fahrenden Bus nicht beachtet, als sie die Fahrbahn überquerte. Der Bus sei dann trotz Gefahrenbremsung frontal mit der Fahrerseite des Wagens kollidiert. Die Wucht des Aufpralls schleuderte das Auto in den Straßengraben.

Diese Ereignisse werden heute wichtig

G20 will Konzerne weltweit neu besteuern

• Den G20-Finanzministern geht es um Vermeidung von Steuertricks

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) trifft im japanischen Fukuoka auf seine Amtskollegen der G20-Staaten. Gemeinsam beraten sie bei dem Treffen, wie sie die Besteuerung internationale Konzerne neu regeln können. Es geht zum einen um die Einführung globaler Mindeststeuern, um Steuerflucht in andere Länder zu verhindern. Zum anderen geht es um neue Regeln für Steuern, die sich weniger daran orientieren, wo ein Konzern sitzt oder produziert, dafür mehr darum, wo die Produkte des Konzern konsumiert werden. Vor allem Unternehmen wie Google oder Facebook machen in Europa große Gewinne, zahlen aber kaum Steuern, weil sie in den Ländern keine Sitze haben.

Nationalmannschaft spielt gegen Weißrussland

• Fußball-Team muss EM-Quali ohne Trainer spielen

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer trifft am Samstag (20.45 Uhr) auf Weißrussland. Das ist das zweite Spiel der Mannschaft in der laufenden Qualifikation für die Europameisterschaft 2020. Die Fußballer müssen ohne ihren Trainer Jogi Löw spielen, der erholt sich von den Folgen eines Sportunfalls. Löw wird von seinem Assistenten Marcus Sorg vertreten.

Frauen-Nationalmannschaft startet WM

• Spielerinnen treffen im ersten Spiel auf China

Noch einmal Fußball: Die Frauen-Nationalmannschaft bestreitet heute ihr erstes Spiel der Weltmeisterschaft in Frankreich. Die Frauen spielen am Samstag (15.00 Uhr) gegen China. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg will im deutschen WM-Auftaktspiel nicht dieselbe Startelf aufbieten wie im letzten Testspiel gegen Chile. “Es wird Veränderungen geben”, sagte die 51-Jährige.

Gewinner des Tage ist…

der neue Besitzer, der bei einer Auktion die Briefmarkensammlung vom verstorbenen Unternehmer Erivan Haub ersteigern wird. Haub war Chef der Einzelhandelskonzerns Tengelmann, seine Briefmarkensammlung gilt als eine der bedeutendsten der Welt. Zu den prominenten Stücken in der Auktion am Samstag in Wiesbaden zählen der “Baden-Fehldruck 9 Kreuzer” mit einem Startgebot von 800 000 Euro und der “Alexandria Blue Boy” mit einem Startgebot von einer Million US-Dollar, wie das Heinrich Köhler Auktionshaus mitteilte. Dass solch eine Sammlung verkauft werden, sei relativ selten, sagt der Geschäftsführer des Bundes Deutscher Philatelisten, Reinhard Küchler.