Sanierungsstau auf der Lietzensee-Brücke

Seit Juli abgesperrt: Spaziergänger haben die Absperrungen inzwischen beiseite geschoben und queren die Lietzensee-Brücke im Tunnel.

Ein Berliner wäre kein Berliner, wenn er Verbote nicht einfach elegant umgehen würde würde. Vor allem, wenn zu lange Zeit ins Land geht, um die Ursache für ein solches Verbot zu beheben. So wie an der Unterführung der Lietzensee-Brücke in Charlottenburg. Wer derzeit zwischen dem nördlichem und südlichen Teil des Sees spazieren möchte, müsste eigentlich den Park beschwerlich über Treppen und Rampen verlassen, um die Neue Kantstraße zu queren. Der Fußgänger-Tunnel, der auf Seehöhe vom einen Teil des Parks in den nächsten führt, ist schon seit mehr als einem halben Jahr gesperrt. Brocken der verwitterten Buntsandstein-Bewehrung der 1904 erbauten Brücke könnten herunterstürzen, so die Sorge des Bezirksamts. Doch die rot-weißen Barken und Bauzäune auf den Wegen zum Tunnel sind längst zur Seite geschoben und Spaziergänger flanieren munter daran vorbei.

Bild Nr. 1:
Nutzlose Absperrung. Spaziergänger haben den Zaun auf die Seite geschoben.

Kiezbewohner und Parknutzer protestieren dagegen, dass der Weg seit Juli vergangenen Jahres geschlossen ist und sie gezwungen sind, den nicht ungefährlichen Weg über die stark befahrene Neue Kantstraße zu nehmen. Für Norbert Voss, den stellvertretenden Vorsitzenden der Initiative Bürger für den Lietzensee (BI), ist die schleppende Herangehensweise der Senatsverkehrsverwaltung an die Reparatur der Brücke nicht nachvollziehbar. "Ich habe dem Senat geschrieben und sogar eine kleine Skizze eingereicht", sagt Voss, der als beratender Ingenieur für Bauwesen arbeitet, Architektur studiert hat und Statikspezialist ist. Zwei Maßnahmen habe er ...

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