Aus Schicksalsschlägen viel gelernt: Esther Schweins gibt Gesundheitswissen weiter

Esther Schweins (54) kann nicht nur auf eine erfolgreiche Film- und TV-Karriere zurückblicken, sondern auch auf einige Schicksalsschläge, von denen viele mit gesundheitlichen Sorgen im Familien- und Freundeskreis zu tun hatten. Die Schauspielerin ('Blutige Anfänger') hat jetzt ein Buch geschrieben, in denen sie viele dieser Erfahrungen verarbeitet.

Krankheiten, die niemand kennt

In ihrem gerade erschienen Buch 'Unglaublich krank - seltene Krankheiten und was sie über unseren Körper verraten', das sie zusammen mit Prof. Martin Mücke verfasst hat, geht es um Patient*innen ohne Diagnose - Menschen, bei denen die Ärzte ratlos sind und die deshalb auch als "Waisen der Medizin" bezeichnet werden. Ein solcher Fall war auch ihre Tochter Mina (17), die im Alter von dreieinhalb Jahren einen "20 Minuten andauernden Fieberkrampf erlitt", wie Esther 'Bunte' erklärte. Minas Temperatur raste hoch bis auf 41 Grad, sie hatte extrem hohe Entzündungswerte - und die Ärzte waren ratlos. Schließlich stellte sich heraus, dass Mina sowohl eine Blutvergiftung als auch einen multiresistenten Keim hatte. Die Schulmedizin behandelte mit einem neuen Antibiotikum, Esther mit einer Oregano-Kur; was am Ende half, weiß die Schauspielerin nicht: "Vor lauter Glück über die Genesung meiner Tochter habe ich darüber bis heute nie nachgedacht." Ihre Botschaft: "Wir möchten Hoffnung wecken. Was gibt es Wichtigeres, als das Wissen über den eigenen Körper? Ein solches Schulfach würde Menschen früh zum bewussten Umgang mit der eigenen Gesundheit anregen."

Esther Schweins wuchs an ihren Erfahrungen

Gleichzeitig blickt Esther Schweins in ihrem Buch zurück auf einschneidende Ereignisse in ihrem Leben und erzählt, wie sie damit fertig wurde: 2004 überlebte sie mit ihrer Mutter Liselotte auf Sri Lanka um Haaresbreite den verheerenden Tsunami, woraufhin sie einen Großteil ihres Besitzes veräußerte, ihren Wohnsitz in Deutschland aufgab und zunächst bei verschiedenen Freunden wohnte, bis sie auf Mallorca ihre neue Heimat fand. Dort verlor sie 2017 ihren Partner Lorenzo Mayol Quetlas († 53), der an Magenkrebs starb. Aus der tiefen Trauer hat einiges gelernt: "Selbst wenn ich jammere, bin ich glücklich, solange es den Kindern gut geht", sagte sie 2019 dem 'Zeit Magazin'. "Auch wenn das Leben unabdingbar Leid bringt, (...) sind wir hier, um Freude zu empfinden." Das sei nicht immer leicht, aber es gehe darum, "sich wieder aufzurichten, wieder in Balance zu kommen, was auch immer geschieht", erklärte Esther Schweins.

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