Schiedsrichter trotz dem medialen Druck - Zwayers Leistung „skandalös“? Der deutsche Schiri hat es allen Kritikern gezeigt

Immer wieder muss sich der DFB-Schiedsrichter Felix Zwayer heftige Kritik anhören, allen voran von Ex-Referee Manuel Gräfe. Hintergrund ist seine Verwicklung in den Wett-Skandal um Robert Hoyzer. Doch im EM-Halbfinale zwischen England und Niederlande trotzte Zwayer dem massiven Druck.

Wer von der Uefa damit beauftragt wird, ein EM-Halbfinale zu leiten, der muss zuvor gute Leistungen gezeigt haben. Doch dieses Credo gilt offenbar nicht für den deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer - zumindest, wenn man seinen Kritikern zuhört.

Ex-Referee Manuel Gräfe gilt als schärfster Kritiker von Zwayer, der keinen Moment auslässt, um gegen ihn zu schießen. So auch bereits bei der Berufung Zwayers vor dem EM-Halbfinale zwischen England und der Niederlande. Und auch die ausländische Presse nahm das Spiel zum Anlass, um auf die Verwicklung Zwayers in den damaligen Wett-Skandal um Robert Hoyzer aus dem Jahr 2005 aufmerksam zu machen.

Zwayer hatte im EM-Halbfinale von Beginn an alles im Griff

Durch all diesen medialen Trubel war der Druck auf Zwayer vor dem EM-Halbfinale enorm. Doch der deutsche Referee ließ sich das während des Spiels nicht anmerken und zeigte eine gute Leistung. Er hatte von Beginn an die Lage im Griff und lag in allen kritischen und kniffligen Situationen richtig. So auch beim Elfmeter für England, nachdem Denzel Dumfries den Bayern-Stürmer Harry Kane gefoult hatte. Auch wenn hierbei der VAR-Eingriff von Nöten war.

Und das vermeintliche Handspiel zuvor von Bukayo Saka, welches erst nach dem Spiel zum Diskussions-Gegenstand wurde, war in Realgeschwindigkeit kaum zu erkennen und wurde anschließend vom VAR übersehen. Hier liegt der Fehler nicht bei Zwayer. Ansonsten bleib er seiner Linie über das gesamte Spiel hinweg treu und hatte ein gutes Händchen bei der Vorteilsauslegung. Die wenigen kleinen Fehler sind in jeder Partie bei jedem Schiedsrichter vorhanden. Mit seiner Leistung im EM-Halbfinale hat er seine Berufung für diese Partie bestätigt.

Zwayers Leistungen sprechen für ihn

Dennoch gab es auch nach diesem Spiel, insbesondere wegen des Strafstoßes, wieder massive Kritik an Zwayer . Und natürlich meldete sich auch wieder Gräfe zu Wort. „Die Uefa-Referee-Kommission bekam das, was nicht sein musste, aber sehenden Auges passieren musste: Eine Schiedsrichter-Diskussion! Als ob es in ganz Europa keinen anderen gegeben hätte. Ein Schlag für alle integren und besseren Referees.“

Man kann über Zwayers Vergangenheit verschiedener Meinung sein. Genauso darüber, ob er nach dem Hoyzer-Skandal und seiner Verwicklung darin, überhaupt wieder hätte pfeifen dürfen sollen. Aber dieses ständige öffentliche Einschießen auf seine Person nimmt Überhand. Denn seine gezeigten Leistungen sprechen für ihn.