"Schlampe halt": SPD-Abgeordneter beleidigt Schülerin auf Twitter

Johannes Kahrs ist SPD-Abgeordneter im Bundestag und dafür bekannt, politisch eigentlich immer ultra-korrekt zu sein. Der offen schwul lebende Politiker setzt sich unter anderem für die rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Lebenspartnerschaften ein. Und er ist sehr umtriebig was soziale Netzwerke betrifft. Seine Twitter-Leidenschaft könnte ihm nun allerdings ins Straucheln bringen. Beim Kurznachrichtendienst soll dem SPD-Abgeordneten nämlich ein Wort herausgerutscht sein, dass man ausgerechnet von dem politisch sonst so korrekten Johannes Kahrs nicht unbedingt erwartet hätte. "Schlampe" nämlich – und offenbar bezog sich dies auch noch auf eine junge Schülerin.

Doch von Anfang an: Johannes Kahrs hatte 145 Hamburger Schüler zu einer Klassenfahrt nach Berlin eingeladen. Der umtriebige Politiker ließ es sich natürlich nicht nehmen, diesen Ausflug auf seinem Twitter-Profil zu dokumentieren. So landet dort auch ein Foto, das den Politiker gemeinsam mit einem seiner Mitarbeiter bei der Anreise im Bus zeigt. Im Hintergrund ist eine blonde Schülerin zu sehen. Einer von Johannes Kahrs' Followern kommentierte: "Und die Blondine freut sich auf Foto zu kommen. Läuft." Der SPD-Abgeordnete antwortet daraufhin "Schlampe halt." Mittlerweile wurde der Tweet samt Foto offenbar von Kahrs' Profil gelöscht.

Einige Schüler entdeckten ihn allerdings und beschwerten sich offenbar prompt. Johannes Kahrs, der nach Bürgermeister Olaf Scholz immerhin als zweitmächtigster SPD-Abgeordneter Hamburgs gilt, schickte der "Bild" zufolge eine Mitarbeiterin, die sich in seinem Namen entschuldigte. "Ich habe das nachher vor allen Schülern im Plenarsaal noch einmal persönlich wiederholt. Ich hätte das nicht tun dürfen", zitiert die "Bild" den SPD-Politiker. Sein Erklärungsversuch gegenüber dem Blatt wirkt allerdings etwas dürftig: Es habe sich um ein "Missverständnis" gehandelt, er hätte mit "Schlampe" seinen Mitarbeiter gemeint, der das gemeinsame Selfie der beiden gemacht hätte. Er sei zudem "im Stress" gewesen.

Bild Copyright: Twitter/@kahrs