Schleichwege und Schadstoffe: Bustour zu Verkehrs-Hotspots in Lindenthal

CDU hat zur Rundfahrt an neuralgische Punkte geladen

Es gibt viel zu tun im Kölner Westen – jedenfalls wenn man die Verkehrslage verbessern möchte. Das hat die neue Verkehrsdezernentin Andrea Blome bei einer Bustour durch den Stadtbezirk Lindenthal erfahren, zu der die CDU im Bezirk eingeladen hatte. Bei der knapp dreistündigen Rundfahrt zeigten Bernd Petelkau, Kölner Partei- und Fraktionschef, und Mitglieder der jeweiligen Bürgervereine vor Ort Blome mehr als 20 Verkehrs-Hotspots. Kernthema war die Belastung vieler Stadtviertel durch den Autoverkehr und mögliche Lösungen. Starke Belastung der Straßen An der relativ schmalen Eupener Straße, sagte Petelkau, seien zahlreiche Wohngebäude und Büros entstanden wie das Neubaugebiet Park Linné. Entsprechend stark sei die Straße befahren. Autofahrer, die von der Eupener Straße links in die Aachener abbiegen wollten, müssten auf die große Straße fahren und dort an der Linksabbiegespur warten. Zu Stoßzeiten bilde sich ein Rückstau, der die Aachener Straße blockiere. Es seien dort weitere Wohnungsbauten geplant. Künftig werde also noch weiterer Verkehr hinzukommen. Wichtig, Knotenpunkt auszubauen Um die Anwohnerstraßen in Müngersdorf und Braunsfeld vom Durchgangsverkehr zu entlasten, sei es wichtig, dass der Knotenpunkt Aachener Straße/Militärring endlich umgebaut würde, sagte Petelkau. Dabei würde auch die Stolberger Straße so an den Militärring angeschlossen, dass sie als Alternative zu den kleinen Straßen den Autoverkehr aufnehmen könne. Durch den Umbau soll auch die Zufahrt vom Militärring auf die Aachener Straße erleichtert werden. Westlich des Militärrings führte die Verkehrsbesichtigung auf den Gregor-Mendel-Ring. Auch diese Verkehrsachse sei nicht zuletzt durch die Neubaugebiete im Kölner Westen stark durch Autoverkehr belastet, erläuterte Petelkau. Wer morgens aus dem Wohngebiet am Egelspfad kommend auf den Gregor-Mendel-Ring abbiegen wolle, habe schlechte Karten. „Da gibt es keine Ampel. Hier wartet man bis zu einer Viertelstunde.“ Busse sind völlig überfüllt – Infrastruktur musss ausgebessert werden Das Widdersdorfer Verkehrsproblem bestehe vor allem in einem mangelhaften Anschluss an das öffentliche Nahverkehrssystem, betonte der CDU-Chef. „Es gibt nur Buslinien. Diese Busse sind morgens bereits so voll, dass Schüler zurückgelassen werden müssen“, sagte er. Die Straße Unter Linden habe aber einen breiten Mittelstreifen, weil sie von Anfang an für Straßenbahnschienen vorgesehen gewesen sei. CDU-Ratsmitglied Teresa de Bellis-Olinger ergänzte: „Widdersdorf ist auf über 12000 Einwohner angewachsen. Man kommt hier morgens tatsächlich nicht heraus und nachmittags nicht herein.“ Der Bus fahre in einer Taktung von 20 Minuten, sonntags gar nicht. Teilweise müssten die Menschen lange zur Haltestelle laufen. Die Verlängerung der Bahnlinie 1 und alternativ der Linie 4 würde geprüft. Auch dort, wo die Linie 1 bislang endet, gibt es ein Verkehrsproblem: Wegen der schlechten KVB-Anbindung der westlichen Stadtteile wie Widdersdorf würden so viele Menschen mit dem Auto zur der Endstation fahren und von dort mit der Straßenbahn in die Stadt, dass der Parkplatz überquillt. Das bestätigten die Mitglieder der Bürgerinteressengemeinschaft Weiden. „Hier ist morgens um sechs Uhr alles dicht“, so die Vorsitzende Elisabeth Maria Spiegel. Der Parkplatz müsse dringend ausgebaut werden, auch, damit mehr Pendler auf die Bahn umsteigen und die stadtnäheren Viertel durch den Schleichverkehr entlastet würden. Schleichverkehr ist ein Problem In Lövenich sei vor allem der Schleichverkehr, der die staugefährdete Aachener Straße umfahre, ein Problem, sagte Petelkau. Lkw rauschten durch die Straßen, obwohl sich dort zahlreiche Schulen und Kindergärten befänden. Das bestätigte Martina Kanis vom Bürgerverein Lövenich im Brennpunkt: „Wir benötigend dringend einige Zebrastreifen, um den Schulweg der Kinder durch Lövenich zu sichern.“ An der Abbiegung in die Widdersdorfer Landstraße, führen sich regelmäßig Busse, Lkw und Rettungsfahrzeuge fest, dabei sei das ein zentraler Rettungsweg. Das Radwegenetz sei eine Katastrophe. Manfred Stitz vom Bürgerverein Lövenich ergänzte: „Die Brauweiler Straße benötigt dringend einen Radweg.“ Die Radler seien auf der schmalen verkehrsbelasteten Straße gefährdet. Knotenpunkt Weidener Einkaufszentrum Am Weidener Einkaufszentrum steht das Problem der starken Belastung des Knotenpunktes im Fokus. Der Verkehr an der ampelreichen Aachener Straße und die Autobahnauffahrten in der Nähe führten zu einer starken Schadstoffbelastung, schilderte Petelkau. Elisabeth Maria Spiegel erläuterte die problematische Situation genauer: „Hier gibt es seit 2007 einen sogenannten Passivsammler, ein Messgerät. Er hat in den letzten Jahren regelmäßig über 61 Milligramm Stickstoffdioxid gemessen, so dass die Umweltrichtlinie der EU hier nicht eingehalten wird.“ Der eng bebaute Ortskern in Junkersdorf sei stark durch den Schleichverkehr belastet, sagte der CDU-Politiker. Es fehlten Tempo-30-Zonen. Zudem führe die Beschilderung den Verkehr über die kleinen Straßen in Junkersdorf zur Sporthochschule. Wenn man die Hochschule von der Aachener Straße aus erschließen würde, würden die Wohngebiete entlastet, so Petelkau. Auch eine „Pförtnerfunktion“ der Linksabbiegespur an der Kreuzung Dürener und Marsdorfer Straße, durch die pro Grünphase nur wenige Autos auf die Marsdorfer Straße abbiegen könnten, sei eine Lösung....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta