Schottland plant erneut die Unabhängigkeit von Großbritannien

Neuer Versuch sich von London loszusagen: Schottlands Regierungschefin Sturgeon will ein Referendum starten. Boris Johnson kann das verhindern.

Nicola Sturgeon, Erste Ministerin von Schottland bringt ein neues Referendum auf den Weg. Foto: dpa
Nicola Sturgeon, Erste Ministerin von Schottland bringt ein neues Referendum auf den Weg. Foto: dpa

Die schottische Regierung will ein neues Unabhängigkeitsreferendum auf den Weg bringen. In einem Gesetzentwurf sollen nun der Zeitrahmen, die Bedingungen und die genaue Fragestellung für die Abstimmung festgelegt werden, wie die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag sagte. Bei der nächsten Parlamentswahl im Mai 2021 werde sie sich dafür stark machen, dass Schottland ein unabhängiges Land werde, das über seine eigene Zukunft entscheiden könne. Sie kündigte am Dienstag an, einen Gesetzentwurf zu erstellen, in dem die Bedingungen, der zeitliche Ablauf und die genaue Fragestellung für ein Referendum über einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich formuliert würden.

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Erzwingen kann Sturgeon ein Referendum aber nicht, sie braucht die Zustimmung Londons. Der britische Premierminister Boris Johnson hat wiederholt klargemacht, dass er keine zweite Volksabstimmung zulassen wird. Für ihn wurde die Frage beim ersten Referendum 2014 geklärt.

Damals hatten die Schotten mit 55 zu 45 Prozent für einen Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt. Doch mittlerweile ist Umfragen zufolge eine Mehrheit für einen Austritt - ebenso wie die von Sturgeon in Edinburgh geführte Regierung. Die Schotten sind unzufrieden mit Johnsons Corona-Krisenmanagement und wütend über die Entscheidung, Großbritannien aus der Europäischen Union zu führen. Bei dem Brexit-Referendum 2016 hatten die Schotten mehrheitlich gegen den EU-Austritt gestimmt.

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