Sicherheit in Berlin: Bahnhof Zoo: Hier das Elend, dort die Angst

Wie sicher ist der Hardenbergplatz am Bahnhof Zoo? Einerseits gehen die Straftaten zurück, andererseits hält sich kaum jemand gern hier auf

Berlin. Scherben liegen auf dem Pflaster des Hardenbergplatzes neben dem Imbiss „Curry 36“, umgekippte Fahrräder auf einer Verkehrsinsel. Es riecht nach Urin. Die vielen Reisenden, die hier zu den gelben Bussen der BVG und den Zügen der Deutschen Bahn wollen, sie hasten eher, als zu schlendern. Dazwischen laufen Frauen mit großen Einkaufstüten der teuren Kudamm-Boutiquen über den Platz, Reisegruppen erfragen den Weg zum Hotel.

Neben dem Haupteingang mit den schweren Glastüren lungern Obdachlose und Gruppen von Jugendlichen. Männlichkeitsrituale. Küsschen links, Küsschen rechts. „Wallah, schau mal, ihre Beine“, ruft ein junger Mann. Sein Kumpel pfeift der jungen Frau mit dem Sommerrock hinterher. Sie beschleunigt ihre Schritte. Es ist 18 Uhr, ein ganz normaler Sommertag.

Ein gemütlicher Ort war der Hardenbergplatz wohl nie. Doch angesichts mehrerer aufsehenerregender Gewalttaten in den vergangenen Wochen gibt es nun Kritik am Sicherheitskonzept der Berliner Polizei. Seit Frühjahr 2017 stuft sie den Platz nicht mehr als besonders gefährlichen Ort ein – wie etwa den Hermannplatz oder den Alexanderplatz. An solchen Orten hat die Polizei Sonderrecht, darf anlasslos Personen kon­trollieren, setzt häufig deutlich mehr Personal ein.

Der Hardenbergplatz aber ist aus Polizeisicht ein ganz normaler Platz, wenn auch Brennpunkt. Daran kommt nun Kritik von der Gewerkschaft der Polizei (GdP): Die Beamten vor Ort könnten das nicht nachvollziehen. Fast 1000 Straftaten wurden dort 2016 begangen, heißt es...

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