Sieht doch aus wie eine... – Chinesen machen sich über neuen Bahnhof von Nanjing lustig

In der chinesischen Metropole Nanjing soll ein neuer Bahnhof entstehen. Das Design für das rund 2,5 Milliarden Euro teure Mammutgebäude sorgt in China jedoch für reichlich Spott. Kein Wunder, lässt es doch – von einem bestimmten Blickwinkel aus gesehen – an einen, ja, delikaten Hygieneartikel denken.

Von oben betrachtet, wird die Sache schlüpfrig. Das Gebäude wird aus zwei einander kreuzenden Achsen bestehen – wobei eine Achse länger ist als die andere. Sehr heikel diese Ungleichheit, denn sie führt, zwangsläufig, zu dieser Assoziation: Der Bahnhof ähnelt – wie gesagt, aus der Vogelperspektive gesehen – einer Damenbinde.

Damenbinde? Die Architekten protestieren. Klar sei das Gebäude einem Objekt aus der Wirklichkeit nachempfunden, sagen sie laut der britischen Zeitung Daily Mail, allerdings einem Objekt aus der Natur und nicht dem medizinisch-sanitären Bereich: Für das Design habe vielmehr eine Pflaumenblüte Pate gestanden.

Pflaumenblüte? Dass wir nicht lachen, sagen wiederum die Spötter. Wie kann ein Gebäude mit vier Flügeln, so ihr Argument, mit einer Blüte verglichen werden, die aus fünf Blättern besteht? Touché.

Blühende Fantasie der Spötter

Apropos Blüte. Eines scheint auf diesem Problemfeld bestimmt zu blühen: Die Fantasie der Kritiker, wenn es darum geht, sich über den Bahnhof lustig zu machen – aus ihrer Sicht nicht gerade die schönste Blüte in der architektonischen Landschaft Nanjings.

"Das ist eine riesengroße Damenbinde", zitiert Daily Mail einen Nutzer der chinesischen Plattform Weibo. Ein anderer schmettert die Blüten-These der Architekten mit dieser Behauptung ab: "Es ist peinlich zu sagen, [das Gebäude] sehe aus wie eine Pflaumenblüte." Einer fragt: "Wie kann es sein, dass alle sofort an eine Damenbinde denken, nur nicht die Architekten?"

Aber: Die Kritiker können spotten, wie sie wollen, der Bahnhof wird so und nicht anders gebaut. Nach einem Bericht des chinesischen Mediennetzwerks The Nanjinger ist der Entwurf für das Großprojekt durchgewinkt worden. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen, für 2028 werden die ersten Besucher erwartet.

Weitere Nachrichten aus China:

• Xinhua Silk Road: Start des Volkskulturfestivals ethnischer Minderheiten im Osten Chinas (PR Limewire)

• Scholz und Xi wollen Frieden in der Ukraine (dpa)

• Chinesin wollte nicht ausziehen, jetzt lebt sie zwischen zwei Straßen (Yahoo Nachrichten Deutschland)