Signieren von Totenporträts: Donald Trump liefert bizarrste Aktion seit Amtsantritt

Der US-Präsident zeigte sich gemeinsam mit den Hinterbliebenen von Mordopfern auf einer Bühne. (Bild: AP Photos)
Der US-Präsident zeigte sich gemeinsam mit den Hinterbliebenen von Mordopfern auf einer Bühne. (Bild: AP Photos)

In einer seltsamen Pressekonferenz wollte Donald Trump toten Amerikanern gedenken, die angeblich von illegalen Einwanderern ermordet worden sind. Dabei signierte der US-Präsident Porträts der Verstorbenen und urteilte sogar über das Aussehen eines Opfers.

Es sollte ein Befreiungsschlag werden: Donald Trump wollte der heftigen Kritik an der Trennung von Einwandererfamilien an der Grenze etwas entgegenhalten. Wollte verdeutlichen, dass eine lockere Immigrationspolitik von Seiten der US-Regierung zu einem Anstieg der Kriminalitätsrate führen würde.

Zu diesem Zweck lud der Präsident am Freitag Familien ins Weiße Haus. Sie alle haben eins gemeinsam: ein Mitglied ihrer Familie kam in der Vergangenheit durch die Hände von illegalen Einwanderern ums Leben. So stellt es jedenfalls das Weiße Haus dar. Wie die „New York Times“ berichtet, starben aber manche der Betrauerten bei Autounfällen.

Die als „Angel Families“ („Engelsfamilien“) bezeichneten Gäste von Trump hielten bei einer Pressekonferenz Porträts von ihren verstorbenen Angehörigen in die Höhe. Im Gegensatz zu den vorübergehend getrennten Familien an der US-Grenze seien diese Familien “für immer voneinander getrennt”, so Trump.

Die Unterschrift von Donald Trump prangt auf einem Porträt, das einen Toten zeigt. (Bild: AP Photos)
Die Unterschrift von Donald Trump prangt auf einem Porträt, das einen Toten zeigt. (Bild: AP Photos)

Bizarres Detail: Auf fast allen Porträts war die markante Unterschrift von Donald Trump zu sehen. Über einen Mann, der auf einem der Bilder zu sehen war, sagte Trump: „Der ähnelt Tom Selleck, sieht aber besser aus.“

Sämtliche Porträts wiesen die Unterschrift des US-Präsidenten auf. (Bild: AP Photos)
Sämtliche Porträts wiesen die Unterschrift des US-Präsidenten auf. (Bild: AP Photos)

Kurz nach dem pietätlosen Event berichtete die „Washington Post“, dass die Realität anders aussieht als von Trump dargestellt. Illegale Einwanderer begehen der Zeitung zufolge im Schnitt weniger Verbrechen, als in den USA geborene Menschen.

In den sozialen Netzwerken zeigten sich viele User über diese neueste Aktion des US-Präsidenten fassungslos:

„Dass Trump Bilder von Mordopfern signiert ist monströs. Es ist das Verhalten eines Mannes, der die Leben anderer Menschen als reines Rohmaterial für seine eigene Geschichte betrachtet. Das ist jemand, der Tausende in Kriegen opfern wird, oder anders gesprochen, für sein Ego. Für ihn ist niemand real, außer er selbst.“

„Jemand sandte mir diesen Artikel mit einer Anmerkung zu: ‚Ist das echt? Wer macht so etwas?‘. Worauf ich erwiderte: ‚Trump‘.“

„Mord ist sein Hobby: Trump signiert Porträts von Mordopfern in einer makaberen, anti-migrations Pressekonferenz.“

Über die umstrittene Grenzpolitik hat Donald Trump inzwischen einen Erlass unterzeichnet, der vorsieht, Familien bei der illegalen Einreise in die USA in Zukunft nicht mehr zu trennen.