"Die Simpsons": Reaktion auf den Rassismus-Vorwurf spaltet die Fans

"Die Simpsons" reagierten in der jüngsten Ausgabe der TV-Serie auf den Rassismus-Vorwurf. Doch das Wie spaltet die Fans; auf den Social-Media-Kanälen wird wild diskutiert.

Apu Nahasapeemapetilon ist in dem Zeichentrickformat "Die Simpsons" (seit 1989) als indischstämmiger US-Amerikaner und Besitzer des kleinen Kaufmannsladens "Kwik-E-Mart" in der fiktiven US-Stadt Springfield zu sehen. Dessen Darstellung empfindet der ebenfalls aus Indien stammende US-Komiker Hari Kondabolu (35) als rassistisch. Dadurch würden Stereotype gefördert und Inder auf negative Weise gezeigt. So das Ergebnis seiner Dokumentation "The Problem with Apu" (2017, dt. "Das Problem mit Apu"), für die Kondabolu Interviews mit asiatischstämmigen Promis geführt hatte.

"Die Simpsons"-Macher reagierten nun in der jüngsten Folge, die am Sonntag ausgestrahlt wurde, auf die Kritik an der Serienfigur. In der Folge am Sonntag liest Mama Marge Simpson ihrer Tochter Lisa aus einem alten Buch vor und merkt dabei, dass das Buch rassistische Andeutungen enthält, die sie früher gar nicht wahrgenommen hatte. Lisa sagt dazu: "Etwas, das vor Jahrzehnten noch bejubelt wurde und nicht als beleidigend galt, ist jetzt politisch inkorrekt. Was soll man da machen?" Mit manchen Dingen müsse man sich zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigen, erwidert Marge. Darauf Lisa: "Wenn überhaupt."

So reagiert Hari Kondabolu

Wie Hari Kondabolu diese "Simpsons"-Episode gefallen hat, dazu twitterte er erst enttäuscht: "Beeindruckend. 'Politisch inkorrekt?' Das ist das Ergebnis aus meinem Film und der Diskussion, die er ausgelöst hat? Mann, ich habe diese Show wirklich geliebt. Das ist traurig." Zehn Stunden später schob er dieses Statement nach: "Herzlichen Glückwunsch an die 'Simpsons' dafür, dass wieder über sie diskutiert und sie als relevant angesehen werden."

Das diskutieren die Fans

Die Fans sind unterschiedlicher Meinung über dieser Folge. Die einen finden die Reaktion der Serienmacher ebenfalls enttäuschend: "Jenseits von Traurigkeit", schreibt einer. "Was zur Hölle... Ich dachte, sie hätten zumindest versuchen können, so zu tun, als hätten sie etwas gelernt", meint ein anderer.

Unter dem Hashtag #thesimpsonsapu wundert sich ein weiterer User darüber, dass mit zweierlei Maß gemessen wird: "Moment mal, Jimmy Kimmel ist nur ein Komiker, aber die 'Simpsons', eine Zeichentrickserie, ist plötzlich rassistisch, nach 30(!) Jahren?" Damit bezieht er sich auf den Twitter-Beef, den sich Sean Hannity von Fox News unlängst geliefert hatten. Kimmel hatte den Streit vor ein paar Tagen ausgelöst, indem er den slowenischen Akzent von First Lady Melania Trump (47) nachgemacht hatte. Hannity fand das geschmacklos. Kimmel entschuldigte sich...

Doch viele wollen auch, dass alles so bleibt wie es ist: "Ändert nichts. Die Show ist immer noch großartig. Danke, dass ihr daran festhaltet, woran ihr glaubt. Ändert euch für niemanden", schreibt einer. Ein anderer fand die Episode schlicht "unterhaltsam".

Foto(s): 20th Century Fox Home Entertainment