„Sing meinen Song“, Folge 1: „Und jetzt sagt alle ‚Ameisenscheiße!’“

Die gut gelaunten Teilnehmer der fünften Staffel: (v.l.) Marian Gold, Judith Holofernes, Johannes Strating, Mark Forster, Leslie Clio, Mary Roos und Rea Garvey (Bild: MG RTL D / Markus Hertrich)
Die gut gelaunten Teilnehmer der fünften Staffel: (v.l.) Marian Gold, Judith Holofernes, Johannes Strating, Mark Forster, Leslie Clio, Mary Roos und Rea Garvey (Bild: MG RTL D / Markus Hertrich)

Deutschpop-Schmachtfetzen, gegenseitiges Beschnuppern und betont gute Laune: Die erste Folge der neuen „Sing meinen Song“-Staffel lässt noch etwas Luft nach oben.

Es darf wieder geträllert werden! Zum fünften Mal treffen sich bei „Sing meinen Song“ (jeden Dienstag um 20:15 Uhr auf VOX) ein halbes Dutzend deutsche Musik-Promis und singen sich im sonnigen Südafrika die Songs des anderen vor. Letztes Jahr wurde das mitunter sehr gefühlsduselig – da war der Schmusepop der Schmachtfetzen-Rocker Revolverheld, deren Songs die Staffelpremiere einleiteten, ein vielversprechender Anfang. Geweint hat am Ende trotzdem niemand. Sollte jemand aus dieser Staffel dem letztjährigen Tränenkönig Michael Patrick Kelly das Wasser reichen wollen, heißt es ranhalten!

Die Teilnehmer

Nachdem die letztjährigen Gastgeber The BossHoss dieses Jahr nicht mehr dabei sind, übernimmt diesmal Deutschpop-Hitmaschine Mark Forster deren Rolle. Für die sieht er sich durchaus geeignet: „Ich bin halber Pole, halber Pfälzer. Ich weiß, wie man Partys schmeißt”, so der 34-Jährige, der letztes Jahr als Teilnehmer mit dabei war. Forster hat gleich einen Kniff für die gute Laune seiner Gäste: Die „neue Tradition“ des gemeinsamen Selfies vor der Show. „Sagt Ameisenscheiße“, verlangt er. „Ameisenscheiße“, sagen seine Gäste und lächeln fürs Foto. Hier regiert die gute Laune, die große Emotion muss vorerst noch warten.

Die Besetzung der Staffel ist bunt: Judith Holofernes kennt man als Frontfrau der (auf Eis gelegten) Alternative-Rock-Band Wir sind Helden („Denkmal“) und bringt laut Forster „etwas Niveau in die Runde“. Mit krächzender Stimme – sie ist erkältet – erklärt sie, dass sie sich sehr auf das alles freut. Aus dem Mainstream-Pop kommt hingegen Johannes Strate, der Frontmann von Revolverheld. Auch Rea Garvey ist mit dabei – bekannt wurde er mit seiner Band Reamonn und dem Hit „Supergirl“, mittlerweile ist er auch erfolgreich solo unterwegs. Die anderen Teilnehmer: Marian Gold, Sänger der legendären Elektropopper Alphaville („Forever Young“, „Big In Japan“), Schlagersängerin Mary Roos und Soul-Popperin Leslio Clio.

Die Performances

Als erster muss Rea Garvey ran. Der sorgt gleich für eine Premiere. Zum ersten Mal singt der Ire auf Deutsch. Vorgeknöpft hat er sich den Revolverheld-Song „Lass uns gehen“. Das klappt tadellos Garveys Akzent bringt eine Menge Charme in die sonst eher unspektakuläre Nummer, und damit das alles auch noch besser fließt, mischt er auch etwas Englisch rein.

Weil in jeder Folge der jeweilige Teilnehmer, dessen Songs gespielt werden, auch biographisch vorgestellt wird, erzählt Johannes Strate ein wenig von der Entstehungsgeschichte seiner Band. Das ist zu wenig emotional, deswegen muss großes Gefühl her. Die Geschichte über einen Heiratsantrag eines Freundes des Sängers mit Revolverheld-Musikunterstützung erfüllt diesen Zweck, die Teilnehmer schmachten. Leslie Clio kündigt gar an: „Ich fang sofort an, zu heulen“. Tut sie dann aber doch nicht.

Judith Holofernes hat Strates Nummer, ganz Songpoetin, umgedichtet. (Bild: Bild: MG RTL D / Markus Hertrich)
Judith Holofernes hat Strates Nummer, ganz Songpoetin, umgedichtet. (Bild: Bild: MG RTL D / Markus Hertrich)

Dann tritt Judith Holofernes mit Ukulele an. Sie hat den Song „Ich lass für dich das Licht an“ gleich mal umgetextet oder, wie Forster es sagt, „verjudithet“. Auch der Gastgeber darf ran, und das ist wenig überraschend: Mark Forster macht aus allem, was er singt eine Mark-Forster-Nummer. Das war letztes Jahr bereits so und wird sich in dieser Staffel aller Voraussicht nach nicht ändern.

Danach spielen Revolverheld formvollendeten Deutschpop, die anderen Teilnehmer blicken andächtig und nicken gerührt – eben das emotionale Pflichtprogramm. Bei Marian Golds Performance wird’s schwungvoller, das emotionale Kopfnicken weicht beschwingtem Kopfnicken. „Ich habe mich geliebt, die anderen anscheinend auch“, zeigt sich Gold zufrieden mit seiner etwas übertriebenen Darbietung. Subtiler ist da Leslie Clio, die Außenseiterin und vielleicht musikalisch interessanteste. Auch Mary Roos begeistert ihre Kollegen: „Das ist ein Diamant, die kann mit deinem Finger dein Herz warmmachen“, urteilt Rea Garvey.

Was letztes Jahr die Ukulele war, ist dieses Jahr die Konfetti-Kanone: Sie wird dem Gewinner überreicht. In diesem Fall ist es allerdings eine Gewinnerin: Judith Holofernes landet den Song des Abends – verdient.

„Das ist eine super Idee von mir gewesen, das funktioniert schon fantastisch“, zeigt sich Forster selbstzufrieden. Damit übertreibt er etwas – denn die Chemie der letztjährigen Staffelteilnehmer kam zumindest heute noch nicht zum Vorschein.

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