Skandal droht: Brems-Betrug von Renault in der Formel 1?

Das Rennwochenende in Japan endete für Renault nach einem enttäuschenden Qualifying mit den Plätzen 15 und 16 am Ende noch erfolgreich.

Daniel Ricciardo krönte seine Aufholjagd nach der Strafe gegen Charles Leclerc mit einem starken sechsten Platz. Teamkollege Nico Hülkenberg konnte mit Position zehn immerhin noch einen Punkt einfahren.

Jetzt droht dem Werksteam allerdings Ärger und der Verlust der Punkte.

Racing Point, ein direkter Konkurrent von Renault um Platz fünf in der Konstrukteursweltmeisterschaft legte Protest gegen die Franzosen ein, weil diese in Suzuka ein illegales Bremssystem verwendet haben sollen. Die Beschwerde wurde vom Automobilweltverband FIA bereits zugelassen.

Was liegt gegen Renault vor?

Schon am Sonntag nach dem Rennen hat Racing Point ein zwölfseitiges Dokument bei der FIA eingereicht und offiziell Protest eingelegt. Hintergrund soll ein illegales Bremssystem an beiden Renaults sein, die das Team von Besitzer Lawrence Stroll erkannt haben möchte.

Dabei soll es sich um ein System handeln, die die Bremsbalance zwischen vorderer und hinterer Bremse je nach Position auf der Strecke automatisch verstellen kann. Laut Regelwerk darf die Bremsbalance allerdings nur vom Fahrer selbst verändert werden.

Renault hätte bei einem Verstoß gleich gegen mehrere Regeln des sportlichen Reglements verstoßen. In Artikel 27.1 heißt es: "Der Pilot muss das Auto alleine und ohne Hilfe fahren." Desweiteren würde auch noch ein Verstoß gegen Artikel 11.1.3 des technischen Reglements vorliegen: "Jedes System, das dazu in der Lage ist, die Konfiguration oder die Performance eines Teiles des Bremssystems zu beeinflussten, ist verboten."

Racing Point soll an die Informationen angeblich durch einen früheren Mitarbeiter des Rivalen gelangen sein. Renault kündigte an, eine umfangreiche Verteidigung gegen die Vorwürfe vorzubereiten.

Droht Renault eine Disqualifikation?

In den nächsten Tagen muss die FIA klären, ob der Vorwurf gegen Renault berechtigt ist. schon Ende der Woche kann es zu einer Entscheidung kommen.

Lenkräder und Steuerelektronik wurden vom Weltverband bereits beschlagnahmt und werden jetzt eingehend überprüft.

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Dem Team droht, wenn sich der Fall bestätigt ein Ausschluss vom Rennen in Japan. Damit würden die Konkurrenten Toro Rosso (59 Punkte) und Racing Point (54) in der Teamweltmeisterschaft heranrücken. Renault liegt derzeit bei 77 Zählern.

Vorläufig bleibt das Klassement des Großen Preises von Japan provisorisch und Renault darf seine Punkte noch behalten.