So viel kosten Bundesliga-Tickets

Das ist ein echter Knaller: Fortuna Düsseldorf will künftig den Eintritt bei Heimspielen kostenlos anbieten. Am Zuschauermangel liegt das nicht, denn die Bundesliga-Stadien sind fast immer ausverkauft. Eine Übersicht zu den Ticketpreisen der Bundesligisten.

Diese beiden kleinen Fans hatten Glück und haben ein Ticket für ein Spiel von Union Berlin ergattern können. (Bild: REUTERS/Annegret Hilse)
Diese beiden kleinen Fans hatten Glück und haben ein Ticket für ein Spiel von Union Berlin ergattern können. (Bild: REUTERS/Annegret Hilse)

Die Meldung erschüttert die Fußballwelt. Zweitligist Fortuna Düsseldorf überdenkt das Kartenkonzept vollständig. Zunächst bei drei Heimspielen der Saison 2023/24 sollen Fans des Traditionsclubs umsonst ins Stadion kommen. Um das Angebot zu finanzieren, haben die Düsseldorfer bereits Verträge mit mehreren Sponsoren geschlossen, die über fünf Jahre laufen sollen. Der Plan der Fortuna ist es, mittelfristig alle Heimspiele umsonst anbieten zu können. Bei der Vergabe der Tickets werden aber nach wie vor Mitglieder und bisherige Dauerkartenbesitzer Vorrecht haben. Die VIP-Pakete sollen weiterhin verkauft werden.

Zuschauermagnet Bundesliga

Die Bundesliga boomt. Auch nach der Corona-Pandemie hat die höchste deutsche Spielklasse ihren Status als Publikumsmagnet behalten. Im europäischen Vergleich sind die Zuschauerzahlen fantastisch, die Stadien sind fast immer nahezu ausverkauft. Allein bei den Heimspielen der drei Zuschauerspitzenreiter Dortmund, Bayern und Schalke waren in dieser Saison schon mehr als drei Millionen Menschen. Allein 450.000 Dauerkarten wurden für die laufender Saison von den 18 Bundesligisten verkauft. Für die Atmosphäre und die Vereine ist das toll. Doch der Zuschauerboom macht es häufig schwierig für Gelegenheitsbesucher, überhaupt an ein Ticket für eine Bundesligapartie zu kommen.

So kommt man an Bundesliga-Tickets

Am einfachsten ist dies stets über die Ticketshops der Vereine selbst. Dort gibt es manchmal Rest-Kontingente zu ergattern. Seit der Saison 2015/16 hat die DFL zusätzlich einen offiziellen Zweitmarkt erlaubt, auf dem online Eintrittskarten zu fairen Preisen weiterverkauft werden dürfen. Damit soll der Schwarzmarkt mit seinen Wucherpreisen eingedämmt werden. Die jeweiligen Ticketshops der Bundesliga-Clubs und auch die Zweitmarkt-Websites, so die Vereine dies anbieten, finden sich gesammelt auf der offiziellen Seite der Bundesliga.

Der Signal Iduna Park, in dem Borussia Dortmund spielt, ist meistens vollständig ausverkauft. (Bild: REUTERS/Thilo Schmuelgen)
Der Signal Iduna Park, in dem Borussia Dortmund spielt, ist meistens vollständig ausverkauft. (Bild: REUTERS/Thilo Schmuelgen)

Doch auch professionelle Ticketanbieter wie viagogo oder eventim bieten legal Tickets für Bundesligaspiele. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass die dort angebotenen Karten nicht über dem Originalpreis der Vereine liegen. Es lohnt sich, sich genauer zu informieren, denn die Preise der Bundesligisten schwanken ziemlich.

Günstige Stehplätze in der Bundesliga sind begehrt

In der Bundesliga gibt es als letzte der großen europäischen Ligen überhaupt noch reguläre Stehplätze. Das macht die Liga für viele internationale Groundhopper attraktiv und die Eintrittspreise im Stehplatzbereich moderat. So kosten die günstigsten Stehplatztickets nur 14 Euro pro Spiel bei Union Berlin, dem FC Augsburg oder Hoffenheim. Und selbst die teuersten Stehplatztickets liegen nicht deutlich darüber. Beim BVB zahlt man mit 18,50 für einen Stehplatz am meisten, dahinter folgt der VfB Stuttgart mit 17,50 und Werder Bremen und der 1. FC Köln mit 17 Euro.

Auch bei den Dauerkarten für die Stehtribüne müssen BVB-Fans übrigens am tiefsten in die Tasche greifen. Das Saisonpaket kostet in Dortmund 240 Euro. Günstiger ist es bei den Bayern mit 160 Euro pro Saison und beim VfL Wolfsburg bekommt man eine Steh-Dauerkarte sogar schon ab 145 Euro.

Sitzplätze gibt es ab 19 Euro

Bei den Sitzplätzen fällt die Preisspanne schon deutlich größer aus. Für ein Saisonpaket der günstigsten Kategorie muss man bei Union Berlin am meisten zahlen. 476 Euro kostet eine Sitzplatz-Dauerkarte an der Alten Försterei. Am günstigsten ist es am anderen Ende der Hauptstadt. Bei Hertha BSC Berlin ist die billigste Sitz-Dauerkarte schon für 199 Euro zu haben. Die teuerste Dauerkarte hat der 1. FC Köln mit 910 Euro pro Saison im Angebot, knapp dahinter liegt RB Leipzig mit 850 Euro.

Doch auch bei den Sitzplätzen gibt es halbwegs günstige Optionen für Einzeltickets. Bei Tabellenführer Borussia Dortmund etwa gibt es Sitzplätze der billigsten Kategorie bereits ab 36 Euro. An diese Karten im regulären Verkauf heran zu kommen, dürfte aber einem Lotteriespiel gleichen. Für die besseren Sitzplätze muss man schon 61 Euro hinblättern. Bei den Bayern in der Allianz-Arena liegen die Einzelpreise für einen Sitzplatz auf einem ähnlichen Niveau, dort kosten sie zwischen 40 und 80 Euro. Etwas günstiger ist es beim VfL Bochum, dort kosten Einzeltickets zwischen 28 und 53 Euro. Und beim VfL Wolfsburg gibt es sogar schon Sitzplatzkarten hinter dem Tor ab 19 Euro. Bei den Niedersachsen ist selbst das teuerste Ticket mit 44 Euro noch bezahlbar, was auch daran liegen dürfte, dass von den 30.000 Plätzen in der Volkswagen Arena im Schnitt nur 23.000 belegt sind. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Preis für ein Sitzplatz-Ticket in der englischen Premier League beträgt 125 Pfund, umgerechnet 141 Euro.