"Ihr solltet euch schämen!": Stereophonics geben trotz Coronavirus großes Konzert

Obwohl in ganz Europa vor dem Coronavirus gewarnt wird, gaben die Rocker von Stereophonics trotzdem ein Konzert vor großer Kulisse. Nutzer der sozialen Medien quittierten dies mit Unverständnis und harter Kritik. Nun reagierte die Band auf die Vorwürfe.

In vielen europäischen Ländern steht das normale gesellschaftliche Leben derzeit still. Nicht nur in Deutschland ist wegen der rapiden Ausbreitung des Coronavirus an Konzerte, Theaterbesuche und Fußballspiele in großen Stadien gar nicht erst zu denken. Indes hat sich die walisische Rockband Stereophonics von den zahlreichen Warnungen offenbar nicht aus dem Konzept bringen lassen. Obwohl auch in Großbritannien bereits mehr als 1.000 Menschen an dem Virus erkrankt sind, gaben die Musiker am Samstag vor Tausenden von Zuschauern ein Konzert in Cardiff. Weil die Band einen kurzen Ausschnitt des Auftritts auf Twitter teilte, kassierte sie einen massiven Shitstorm.

Ein User kommentierte: "Ihr solltet euch schämen, dieses Virus zu verbreiten. Alles nur wegen des Geldes!" Ein anderer Twitter-Nutzer gab sich ebenfalls fassungslos: "Danke an Stereophonics, die beschlossen haben, egoistisch zu sein und ihren Auftritt am Samstag fortzusetzen. Es wird wahrscheinlich Tausende und Abertausende von Fällen und Hunderte von weiteren Todesfällen geben, alles wegen ihres Egoismus." Eine weitere kritische Stimme merkte an: "Wie unglaublich verantwortungslos! Es braucht nur eine mit Corona infizierte Person dort zu sein, und die Verbreitung wird enorm sein."

Band verteidigt sich

Gegenüber der britischen Musikzeitschrift "NME" wehrten sich die Musiker von Stereophonics gegen die harten Vorwürfe. Über einen Sprecher ließen sie verlautbaren: "Zusammen mit dem Rest des Landes sahen wir zu, wie der Premierminister und der Leiter der Wissenschafts- und Medizinabteilung die Nation am Donnerstagabend über die Politik und die Ratschläge der Regierung zum Coronavirus informierten. Die britische Regierung vertrat den Standpunkt, dass in dieser Phase kein Bedarf für ein Verbot großer öffentlicher Versammlungen bestehe." Infolgedessen hätten sie entschieden, die Konzerte nicht abzusagen, wie es "auch bei vielen anderen Veranstaltungen in der gesamten Unterhaltungsindustrie" der Fall gewesen sei.