Fußball in Spanien: Atlético Madrid hat jetzt, wovon Hertha träumt

Beim ersten Spiel in der neuen 68.000-Mann-Arena malte eine Flugstaffel die Nationalfarben in die Luft. Atlético gewann 1:0 gegen Malaga

Madrid.  "Que bote el Calderón", sangen die Fans in der Kurve, als Antoine Griezmann das erlösende Tor zum 1:0 gegen Malaga geschossen hatte: "Das Calderón soll hüpfen". Alte Gewohnheit. Denn soweit das einem Stadion überhaupt jemals möglich war, kann das Estadio Vicente Calderón nicht mehr hüpfen. Nach 51 Jahren wird es bald abgerissen. Atlético Madrids Heimat heißt seit Sonnabend nun Wanda Metropolitano. So mancher Refrain muss jetzt verlängert, so manche Abkürzung erst gefunden werden. Die Fans waren damit noch überfordert, der Chor verstummte schnell.

Dem komplizierten Namen nach ist die neue Arena eine Mischung aus dem chinesischen Minderheitsaktionär des Vereins und Atléticos ganz altem Stadion vor dem Calderón, und mit ihrem geschwungenen Dach sieht sie von außen ein wenig aus wie die "Schwangere Auster" in Berlin. Begonnen wurde der Bau einst mit dem Ziel, Olympische Spiele in Madrid auszurichten. Als sich die Hoffnung darauf zerschlug, übernahm der Fußball.

310 Millionen Euro für LED-Laufband und Dolby-Ton

310 Millionen Euro soll das Prachtstück gekostet haben und durch neue Einnahmemöglichkeiten mittelfristig ermöglichen, nicht jedes Jahr eine Quadratur des Kreises vollbringen zu müssen: Seit Jahren spielt Atlético mit halbem Budget auf voller Höhe von Europas Großklubs. Jetzt werden 140 Millionen Euro der Investitionen durch den Verkauf des alten Geländes gedeckt, der Rest in sechs bis sieben Jahren abbezahlt, "konservativ geschätzt", so Geschäftsführer Miguel Ángel Gil Marín....

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