Spaziergang : Wie Jutta Almendinger für Vielfalt kämpft

Jutta Almendinger im Garten des Instituts auf der Skulptur Herkules

Fotograf und Autor müssen sich noch ein bisschen gedulden an diesem Montag im Juni. Die Kuratoriumssitzung am Wissenschaftszentrum laufe noch, lässt der Pförtner wissen, Frau Allmendinger komme in ein paar Minuten. Zeit also, sich im kühlen Treppenhaus ein bisschen zu erholen von dem Treibhaus da draußen vor der Tür. Wir wedeln uns mit Infobroschüren Luft zu, und ich erzähle dem Fotografen, dass dieses Gebäude hier eins der wenigen ist, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Gegend noch gestanden haben. „Aha“, sagt der Fotograf. Doch da erscheint schon Jutta Allmendinger oben am Treppenabsatz. Sie trägt ein blaues Kleid und versprüht Energie.

„Entschuldigung!“, ruft sie.

Das ist schon in Ordnung, wir haben ja nur fünf Minuten gewartet. Der Fotograf schlägt gleich vor, ein Foto im Hof zu machen. Wir betreten den Rasenplatz, der von dem wiederhergestellten wilhelminischen Gebäude und den kühn postmodernen, rosa und hellblau getünchten Bauten der Architekten James Stirling und Michael Wilford begrenzt wird. Ein paar Mitarbeiter des Wissenschaftszentrums sitzen lesend in der Sonne. Einen Moment kann man sich der Illusion hingeben, man befinde sich gar nicht in Berlin, sondern auf einer toskanischen Piazza. Jutta Allmendiger macht auf die Vielfalt der verschiedenen Baustile aufmerksam, die sich hier überall eklektisch begegnen: „Hier hat man die perfekte Balance dessen, was ich unter Wissenschaft verstehe und dem, was ich unter wissenschaftlichen Herausforderungen verstehe, in einer ...

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