Spontaner Rollentausch bei "WWM": Als Kandidat scheitert Günther Jauch kläglich!

André Krzykowski ist doppelt bestraft: Er will seinen Nachnamen mit dem WWM-Gewinn ändern lassen. Doch es kam noch schlimmer: Schon die erste Frage wurde zur Zitterpartie. Eine Steilvorlage für einen Abend voller Scherze auf seine Kosten - für die der Kandidat sich mit einem Spiel für Jauch rächte ...

André Krzykowski aus Oer-Erkenschwick ist Videojournalist und Redakteur bei den NRW-Regionalnachrichten auf SAT.1. Der Abend begann für ihn mit schlechten Nachrichten. Er strauchelte bereits bei der ersten Frage! Für 50 Euro wollte Jauch wissen: "First nennt man die oberste Kante des ...?" Otter, Biber, Dachs, Waschbär? "Vielleicht gibt es einen first Otter", dachte der Kandidat laut und sprach 'first' englisch aus. Jauch amüsierte sich prächtig. "Welche Rolle haben Sie im Tierreich? Ich bin first Otter", kalauerte der Moderator. "Eine Möglichkeit wäre, wenn man eines der Lösungswörter anders ausspricht", meinte Jauch. Dann triezte er den Kandidaten wieder: "Zum Beispiel, wenn man den Biber französisch ausspricht: ´Biehbähr´." Erst als André Krzykowski einen Joker nehmen wollte, erbarmte sich Jauch: "Sie können ja auch über die Kante nachdenken."

Der Kandidat zögerte lange verunsichert, dann wählte er richtig Dachs. Eine schwere Geburt! "Das ist ja jetzt eine Kehrtwende", ätzte Jauch. Der Kandidat glaubte, so viel Applaus bekäme üblicherweise nur der Millionär. "Für 50 Euro wurde noch nie so gejubelt wie jetzt", bestätigte der Moderator. Er würde auch über sich lachen, wenn er das als Zuschauer sehen würde, meinte André Krzykowski selbstkritisch. "Ja, zu Hause unterm Dachs weiß man es natürlich", setzte Jauch noch einen drauf. Doch der Journalist wusste sich zu wehren: "Ich bin leider nicht mit allen Waschbären gewaschen."

Der Spießrutenlauf war für den Kandidaten noch nicht vorbei. Für 200 Euro war gefragt: "Menschen, die zu intellektuellen Aussetzern neigen, unterstellt man gerne, dass sie wohl als Kind ..." Der Kandidat fragte argwöhnisch: "Das ist doch jetzt kein Zufall, oder?" Jauch behauptete: "Wir versuchen immer, die Fragen zu individualisieren, Sie verstehen?" Obwohl er die Antwort (A: "zu heiß gebadet wurden") erkannte, zögerte der Kandidat, verunsichert durch den Fauxpas zu Beginn seines Auftritts. Am Ende blieb er bei Antwort A. "Ich muss schon sagen: So viel Spannung war bis 500 Euro selten", witzelte Jauch.

Als wäre alles nicht schon peinlich genug, schien ein eingeblendetes Foto zu beweisen, dass André Krzykowski der geborene Pechvogel war. An einem Rosenmontag geboren, sollte der Neugeborene nach nordrhein-westfälischer Tradition eine Pappnase aufgesetzt bekommen, doch nachdem diese aus waren, wurde seine Nase mit Lippenstift bemalt. Der Kandidat setzte wieder sein probates Gegenmittel ein: Selbstironie. "Wie man auf dem Foto sieht: Ich bin schief gewickelt und zu heiß gebadet", so André Krzykowski.

"Ich habe keine Lust mehr!"

Als er bei 4.000 Euro erneut zu scheitern drohte, meinte der 24-Jährige: "Ich sehe schon die Bild-Schlagzeile: ´Gaga-Kandidat stolpert sich zu 200 Euro´." Dann überraschte er alle im Saal - inklusive des Moderators! "Herr Jauch, ich brauche eine Pause!" Er stand auf und rannte davon. Jauch blickte irritiert hinterher. "Ich habe keine Lust mehr gerade! Ich bekomme dauernd nur so komische Fragen." Sein Vorschlag: ein Rollentausch. Er kam aus dem Schatten zurück und hatte ein elektronisches ´Wer wird Millionär?´-Spiel dabei. Das hatten seine Eltern dem damals Fünfjährigen geschenkt.

André Krzykowski tauschte die Rollen und fragte: "Was würden Sie mit der Million machen?" Günther Jauch dachte kurz nach, dann erwiderte er grinsend: "Zu den anderen legen". Erst lachte Jauch mit dem Publikum, dann befürchtete er: "Die Aussage wird mich jetzt jahrelang verfolgen." Der Kandidat tröstete: "Mich wird die Show auch jahrelang verfolgen." Günther Jauch scheiterte kläglich. Bevor er die erste Frage beantwortete, tönte es blechern aus dem Gerät: "Ihre Zeit ist abgelaufen." Jauch schimpfte: "So ein Scheißding hier!"

Die beiden tauschten die Rollen wieder und drei Joker später hatte André Krzykowski die 32.000-Euro-Marke überschritten. Was er mit dem Gewinn plant, war kurios: seinen komplizierten Nachnamen ändern lassen. Jauch staunte, dass so ein Schritt bis zu 1.000 Euro kosten könne. Mit dem Mädchennamen seiner Mutter hieße er: André Valentino. Jauch hatte eine kostengünstigere Idee: "Oder Sie heiraten Ihre Freundin und nehmen deren Namen an." Dann hieße er André Falk. "War es denn eine Liebesheirat? Nein, ich brauchte eine neue Identität", fantasierte Jauch. Bevor es um 64.000 Euro ging, wurde der Siegeszug durch das Ende der Sendezeit unterbrochen. Am 20. April darf André Krzykowski beweisen, dass er kein geborener Pechvogel ist.

Der erste Kandidat der Montagsfolge war René Frauenkron aus Dortmund. Der 55-jährige Überhangkandidat aus der Vorwoche erspielte 32.000 Euro. Tätowiererin Sina Warneke aus Bünde erzielte 16.000 Euro.