Athleten und Trainer kritisieren Sportfördergesetz

Trainerinnen und Trainer fordern mehr Mitsprache (IMAGO/Roberto Seidel)
Trainerinnen und Trainer fordern mehr Mitsprache (IMAGO/Roberto Seidel)

Der Gesetzesentwurf zur Sportförderung sorgt bei Athleten und Trainern weiter für Kritik. Der Berufsverband der Trainerinnen und Trainer im deutschen Sport und die Athleten Deutschland forderten am Donnerstag gemeinsam Bund und Länder zu einem besseren Schutz und zu mehr Absicherung auf. Soziale Absicherungsfragen kämen im vorgelegten Entwurf zu kurz, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Eine unabhängige Vertretung in den Aufsichtsgremien der geplanten Leistungssportagentur werde "sogar verhindert".

Konkret fordert der Trainer-Verband eine Absicherung in Form eines Tarifvertrags, dessen Umsetzung Fördervoraussetzung werden sollte. Die Athletenvertretung verlangt die Verankerung einzelner Ansprüche im Gesetz: etwa bei den Themen Elternschaft, Krankheit, Unfall, Alter oder Arbeitsunfähigkeit. Die Trainerinnen und Trainer hatten zuletzt sogar laut über einen Streik nachgedacht, falls ihre Forderungen im Prozess der Leistungssportreform zu kurz kommen sollten.

Athleten und Trainer setzen sich zudem für unabhängige Mitsprache in den entscheidenden Gremien ein, wodurch "die Qualität von Entscheidungen und deren Akzeptanz" erhöht würde. "Die eigenständige Vertretung beider Gruppen in den Aufsichtsgremien wird im aktuellen Entwurf zum Sportfördergesetz verhindert. Die derzeit vorgesehene Aufteilung der Aufsichtsstrukturen geht auf einen intransparenten Einigungsprozess im letzten Frühherbst zurück", hieß es in dem gemeinsamen Statement.

Der vom Bundesinnenministerium (BMI) vorgelegte Gesetzesentwurf steht seit Längerem in der Kritik. Mit dem geplanten Sportfördergesetz soll dem Medaillenschwund in den olympischen (Sommer-)Sportarten auf Sicht entgegengewirkt werden.

Zentraler Bestandteil des geplanten Gesetzes ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die über die Verteilung der Fördergelder entscheiden soll.