Khedira ohne Hoffnung auf schnelle Rettung

Khedira ohne Hoffnung auf schnelle Rettung
Khedira ohne Hoffnung auf schnelle Rettung

Nach dem Abschied von der großen europäischen Bühne ist Union Berlin wieder ganz tief in den Abstiegskampf gerutscht. Vier Tage nach dem 2:3 im letzten Champions-League-Spiel gegen Real Madrid unterlagen die Eisernen beim direkten Konkurrenten VfL Bochum mit 0:3 (0:1). Nach der zehnten Saisonniederlage droht ein Überwintern auf den Abstiegsplätzen.

Takuma Asano (45.+5), Goncalo Paciencia (54.) und Kevin Stöger (78., Foulelfmeter nach Videobeweis) schossen den VfL zum zweiten Heimsieg in Folge. Die Westfalen vergrößerten ihren Vorsprung auf die Berliner auf sechs Punkte. Für Union wird die letzte Partie des Jahres am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln schon zu einem Endspiel. Bochum kann dagegen relativ entspannt zum Tabellenführer Bayer Leverkusen fahren.

Khedira erwartet Abstiegskampf bis zum Schluss: „Davon ist auszugehen“

Routinier Rani Khedira stellte sich nach der deutlichen Pleite den Fragen von Sky und versuchte erst gar nicht, irgendetwas zu beschönigen. „Wenn man 0:3 verliert, passt einiges nicht“, erklärte er sichtlich angefasst. Schuld am Resultat sei vor allem Durchgang zwei gewesen. „In der ersten Halbzeit haben wir es nicht so verkehrt gemacht. Die zweite Halbzeit war einfach nicht gut“, verdeutlichte er. Nun stellt sich Khedira auf Abstiegskampf bis zum Saisonschluss ein: „Davon ist auszugehen“, lässt er keine falschen Hoffnungen aufkeimen.

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Letsch rotiert - Union Berlin ohne Gosens

Gleich vier Wechsel hatte VfL-Trainer Thomas Letsch gegenüber der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim vorgenommen, unter anderem rückten in der Offensive Paciencia und Christopher Antwi-Adjei in die Startelf, zudem kehrte Innenverteidiger Keven Schlotterbeck nach Gelbsperre zurück. Union-Coach Nenad Bjelica musste auf den verletzten Nationalspieler Robin Gosens verzichten, mit Sheraldo Becker bot der Kroate einen Offensivspieler mehr auf als gegen Real.

In Sachen Stimmungsboykott wegen des Investorendeals der Deutschen Fußball Liga (DFL) waren sich die Fans nicht ganz einig: Immer wieder ertönten "VfL, VfL"-Rufe aus verschiedenen Ecken des Stadions, die von der organisierte Szene mit Pfiffen beantwortet wurden. Ähnlich ungeordnet begann das Spiel: Bochum hatte zwar mit einem Kopfball von Kevin Stöger die erste Großchance (3.), doch viele Pässe landeten auf beiden Seiten beim Gegner.

Auf die Sekunde genau nach zwölf Minuten hagelte es aus der Union-Kurve Tennisbälle, Schiedsrichter Sven Jablonski musste die Partie für vier Minuten unterbrechen. "Ihr macht unseren Sport kaputt", sangen die Fans beider Klubs einträchtig.

Bochum erst fahrig und dann eiskalt

Als der große Ball wieder rollte, verfehlte Asano mit einem Fallrückzieher knapp das Berliner Tor (18.). Die Gastgeber blieben dominierend: Paciencia scheiterte an Union-Keeper Frederik Rönnow (28.), ebenso wie wenig später Asano (31.).

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Die Gäste benötigten eine missglückte Abwehraktion von Schlotterbeck zur ersten Chance, doch der Verteidiger rettete beim Schuss von Janik Haberer selbst kurz vor der Linie (33.).

Es dauerte bis in die Nachspielzeit, bis dem VfL die hochverdiente Führung gelang: Asano traf im Anschluss an eine Stöger-Ecke. Kurz nach der Pause schloss Paciencia einen mustergültigen Konter von Torhüter Manuel Riemann über Asano und Antwi-Adjei zum 2:0 ab. Damit war der Sieg unter Dach und Fach.