Hidden Headlines: 12-Jähriger wird nationaler Golf-Champion – ganz ohne Erfahrung

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Eine Handvoll Golfrunden hatte Bayleigh Teepa-Tarau in seinem ganzen Leben erst absolviert, als er bei den nationalen Schulsportmeisterschaften ganz überraschend den Titel holte.

Golfschläger und Golfball
Wer Golf-Profi werden will, muss neben jahrelangem Training vor allem Talent mitbringen. Der 12-jährige Bayleigh Teepa-Tarau aus Neuseeland absolvierte in seinem Leben gerade mal drei Runden Golf, bevor er bei den nationalen Juniorenmeisterschaften den Titel holte. (Symbolbild: Getty Images)

Die AIMS Games sind hierzulande kaum bekannt. In Australasien – wie die Region um Australien, Neuseeland, Neuguinea und den umliegenden Inseln Melanesiens auch genannt wird – ist die Sportveranstaltung für Junioren jedoch ein echtes Highlight. Mit über 11.700 Athlet*innen aus 373 Schulen messen sich bei den jährlich stattfindenden AIMS Games nur die besten Schüler*innen in den unterschiedlichsten Sportarten. Diejenigen also, die viel trainiert und sich monatelang vorbereitet haben? Nicht unbedingt!

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Drei Runden Golf als Vorbereitung

Denn Bayleigh Teepa-Tarau, 12-jähriger autistischer Schüler aus der neuseeländischen Bay of Plenty, versetzte der nationalen Golfszene einen gehörigen Schock – als er bei den AIMS Games ganz überraschend den Titel holte. In Basketballstiefeln und mit geliehenen Schlägern wagte sich der Junge auf den Platz und schlug mit 87 Stableford-Punkten in drei Neun-Loch-Runden das Spiel seines Lebens. Ein glücklicher Zufall? Vielleicht aber auch unglaubliches Talent – denn Bayleigh gewann nicht nur das Einzel, sondern verhalf seinem Team auch zum Gruppensieg.

Ob Bayleighs Autismus Einfluss auf sein Spiel hatte, darüber lässt sich nur mutmaßen. "Es verwirrt ihn nicht zu sehr, wenn er einen schlechten Schlag macht. Er spielt einfach gerne. Und er weiß nicht, wie gut er ist – obwohl ihm in den letzten Tagen viel darüber erzählt wird", wurde der Vater des Jungen vom neuseeländischen Portal Newstalk zitiert.

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Zumindest einen kleinen Anteil am Überraschungserfolg des Jungen scheint jedoch einer seiner Lehrer zu haben, der bemerkt hatte, dass der Junge, der bis vor Kurzem nur wenig sprach und die meiste Zeit im Klassenzimmer verbrachte, stets einen Stock mit sich herumtrug, den er hin und wieder schwang. Der Lehrer, selbst erst seit Kurzem im Golfsport aktiv, nahm Bayleigh unter seine Fittiche. Mit geliehenen Schlägern und dem Basis-Wissen über Golfetikette nahm der Junge kurze Zeit später an den AIMS Games teil – der Rest ist Sportgeschichte. "Ich habe davon geträumt, hierher zu kommen und den ersten Platz zu belegen. Und ich hatte eine Menge Spaß", wird der Junge von Newstalk zitiert.

Spendenaktion für den Nachwuchs-Champion

"Was ich am Golf am liebsten mag, ist mit dem Driver zu schlagen", erzählte Bayleigh im Video-Interview mit der TV-Sendung Newshub weiter. Der Driver ist der schwerste und längste Golfschläger im Spiel, mit dem man die größte Weite erzielt. An Schwung scheint es dem jungen Nachwuchs-Champion also nicht zu mangeln. Damit dies auch so bleibt, wurde nun sogar eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um Bayleigh auch in Zukunft das Golfen zu ermöglichen. Über 5.000 neuseeländische Dollar – umgerechnet rund 2.800 Euro – sind bereits zusammengekommen, um den Jungen zu unterstützen, der vielleicht bald der nächste oder übernächste Golf-Superstar sein könnte.

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