"Müssen kämpfen": Rechtsruck alarmiert Thuram und Co.

Marcus Thuram bezieht Position gegen rechts (FRANCK FIFE)
Marcus Thuram bezieht Position gegen rechts (FRANCK FIFE)

Fußball? Derzeit nicht das Thema Nummer eins. Bei der französischen Nationalmannschaft wird vor dem EM-Auftakt viel über Politik geredet. "Wir müssen dafür kämpfen, dass der RN nicht durchkommt", sagte Stürmer Marcus Thuram am Samstag auf der Pressekonferenz des Mitfavoriten in Paderborn.

Die Rechtspopulisten um Marine Le Pen sind in Frankreich im Aufwind. Nach ihrem klaren Sieg bei der Europawahl hatte Präsident Emmanuel Macron die Nationalversammlung aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Die Parlamentswahl soll am 30. Juni und 7. Juli stattfinden.

Tags zuvor hatte bereits Ousmane Dembele seine Landsleute zum Gang an die Wahlurne aufgerufen. "Wir müssen die Leute dazu bewegen, zur Wahl zu gehen", sagte der frühere Dortmunder. "Ich denke, dass in Bezug auf die Situation in Frankreich die Alarmglocken schrillen."

Thuram war jedoch der erste Nationalspieler, der explizit Position gegen den Rassemblement National bezog. "Ich denke, die Lage ist sehr traurig, sehr ernst", sagte der ehemalige Gladbacher, "wir müssen allen sagen, dass sie wählen gehen und jeden Tag dafür kämpfen müssen, dass der RN nicht durchkommt." Die EM beginnt für Thuram und Co. am Montag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen Österreich in Düsseldorf.