Streit um Mazraoui - Marokko-Arzt reist nach München

Noussair Mazraoui wird dem FC Bayern zu Beginn des kommenden Jahres nicht zur Verfügung stehen. Der Außenverteidiger wurde in den finalen Kader der marokkanischen Nationalmannschaft berufen, der im Januar am Afrika-Cup teilnehmen wird.

Zuvor war er bereits für den vorläufigen Kader nominiert worden - sehr zur Sorge vieler Bayern-Fans. Der 26-Jährige hatte sich Mitte Dezember einen Muskelbündelriss in der Wade zugezogen. Ob er beim Turnier an der Elfenbeinküste tatsächlich teilnehmen kann, gilt deswegen als fraglich. SPORT1 hatte von einer Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen berichtet.

Sechs Wochen Pause? Marokko sieht es anders

„Unser Mannschaftsarzt ist nach München gereist, um das genaue Ausmaß der Verletzung zu erfahren“, sagte Marokkos Nationaltrainer Walid Regragui auf einer Pressekonferenz zu Mazraouis Nominierung.

Beim FC Bayern sei man von einer Zwangspause von sechs Wochen ausgegangen. Aber: „Wir gehen von drei bis vier Wochen aus. Er wird mit uns reisen und wir werden ihn so vorbereiten, dass er hoffentlich im zweiten oder dritten Spiel oder im Achtelfinale dabei sein kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns.“

Brisant: Regragui hatte schon bei der WM in Katar für Aufsehen gesorgt, als er verkündete, dass mehrere angeschlagene Spieler - darunter auch Mazraoui - über die Schmerzgrenze gehen müssten. „Man muss auf dem Platz sterben, auch wenn man dabei ein Risiko eingeht“, sagte er vor dem zweiten Gruppenspiel.

Vor dem Viertelfinale verkündete er dann, dass Mazraoui krank sei, der Bayern-Spieler kam erst im Halbfinale wieder zum Einsatz. Erst nach Ende des Turniers wurde bekannt, dass Mazraoui an einer Covid-Infektion gelitten hatte. In der Winter-Vorbereitung der Bayern wurde dann eine „milde“ Herzbeutel-Entzündung festgestellt, die einen einmonatigen Ausfall zur Folge hatte.

Öffentliche Vorwürfe an die marokkanische Medizinabteilung gab es damals weder von Bayern- noch von Spielerseite. Einem Bericht der Bild zufolge hätten sich die Münchner aber mehr Vorsicht im Umgang mit ihrem Profi gewünscht.

Auch Kim fällt bei Bayern aus

Neben Mazraoui wird auch Minjae Kim - der Südkoreaner ist für die Asien-Meisterschaften nominiert - den Bayern vorerst nicht zur Verfügung stehen. Die Klub-Bosse hatten bereits angekündigt, sich auf dem Markt umschauen zu wollen.

Nicht am Afrika-Cup (13. Januar - 11. Februar) teilnehmen wird Eric Maxim Choupo-Moting. Der Stürmer wurde etwas überraschend nicht für den finalen Kader Kameruns nominiert.