Squid Game: Wieso der Serienschöpfer von Donald Trump inspiriert wurde

Die südkoreanische Serie „Squid Game“ dominiert derzeit die Netflix-Streaming-Charts. In einem Interview hat der Schöpfer jetzt verraten, dass ihn unter anderem Donald Trump inspiriert hat.

Der südkoreanische Regisseur Hwang Dong-hyuk: Er hat die Serie „Squid Game“ geschaffen. Foto: Yonhap News / ddp images
Der südkoreanische Regisseur Hwang Dong-hyuk: Er hat die Serie „Squid Game“ geschaffen. Foto: Yonhap News / ddp images

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump war eine Inspiration für den Netflix-Hit „Squid Game“: Das hat der südkoreanische Serien-Schöpfer Hwang Dong-hyuk jetzt in einem Interview mit Indiewire erzählt.

Kinderspiele mit Konsequenzen

Die Serie handelt in bester „Battle Royale“-Manier von einer Spieleshow, in der es nicht nur um sehr viel Geld geht. „Squid Game“, der Name leitet sich von einem bekannten koreanischen Kinderspiel ab, ist gleichzeitig Kapitalismuskritik und zynische Gesellschaftsbetrachtung.

Die Idee zur Serie trägt Dong-hyuk dabei schon seit über zehn Jahren mit sich herum. Sie entstand in den Nachwehen der globalen Finanzkrise, ausgelöst 2008 durch die Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank „Lehman Brothers“.

Von der Finanzkrise zu den profitablen Folgejahren

Auch die südkoreanische Wirtschaft wurde damals tief erschüttert, erzählt Dong-hyuk im Interview. Sogar er selbst habe große finanzielle Probleme bekommen. Aber nicht nur dieses hautnahe Erleben der globalisierten Wirtschaft, die gleichzeitig so fragil ist, inspirierte ihn zu seinem Erfolgshit.

Sondern auch die Folgejahre: etwa der „Kryptowährungs-Boom“ oder der Aufstieg von Tech-Giganten wie Facebook und Google, die in der Zeit unglaublich reich wurden. Außerdem, so erzählt er, wurde Dong-hyuk durch die Präsidentschaft von Donald Trump beeinflusst.

Die Schere zwischen arm und reich

Dazu sagt er: „Trump hat sich verhalten, als würde er eine Spieleshow leiten und nicht ein Land regieren. Er hat dadurch vielen Menschen das Fürchten gelehrt. Er könnte deshalb als Vorbild für einen der VIPs aus „Squid Game“ angesehen werden.“

Donald Trump. (Bild: Scott Olson/Getty Images)
Donald Trump. (Bild: Scott Olson/Getty Images)

Die VIPs sind anonyme, aber sehr reiche Serien-Charaktere. Sie wetten von außen viel Geld auf die Spiele-Kandidat*innen – die wiederum nehmen nur teil, weil sie hochverschuldet sind und alles daransetzen, um einen Ausweg aus ihrem bisherigen Leben zu finden.

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Die Schere zwischen arm und reich ist ein immer wiederkehrendes Motiv in südkoreanischen Produktionen. Auch der im vergangenen Jahr als bester Film bei den Oskars ausgezeichnete „Parasite“ vom südkoreanischen Regisseur Bong Joon-ho hat es zum Kern seines Films gemacht.

Fortsetzung folgt… Oder?

Die Serie „Squid Game“ ist seit dem 17. September auf Netflix abrufbar. Innerhalb weniger Tage erklomm sie die globalen Netflix-Streaming-Charts. Der weltweite Erfolg könnte für eine zweite Staffel sprechen, auch weil am Ende der ersten Staffel einige Fragen offen bleiben.

Dazu sagt der Regisseur Dong-hyuk Indiewire: „Ich war sehr erschöpft, als wir die erste Staffel abgedreht hatten. Damals dachte ich überhaupt nicht an eine Fortsetzung. Aber jetzt, da die Serie so erfolgreich ist, würden mich die Fans vielleicht hassen, wenn ich keine zweite Staffel drehen würde. Einerseits bedeutet mir der aktuelle Erfolg sehr viel, andererseits geht damit auch großer Druck einher.“

Im Video: Die Spiele von „Squid Game“ sind extrem beliebt