Ein Unternehmer, der Macrons Sieg prozentgenau prophezeite, hat eine überraschende Vorhersage für die Bundestagswahl

Martin Schulz und Angela Merkel
Martin Schulz und Angela Merkel

Als Martin Schulz am vergangenen Sonntag sagte, er rechne sich „gute Chancen“ aus, der nächste Bundeskanzler zu werden, hagelte es im Netz Spott. In Umfragen schneidet der SPD-Kanzlerkandidat seit Wochen deutlich schlechter ab als Kanzlerin Angela Merkel. Eine neue Untersuchung zeigt jetzt allerdings, dass Schulz recht behalten könnte.

Für die Analyse aus den Echtzeitdaten von Millionen Internetnutzern errechnet das Londoner Digital-Startup Echobox, wie viele Klicks Artikel zu den einzelnen Kandidaten oder Parteien bekommen. Dafür werden die fünf wichtigsten Parteien und ihre Spitzenkandidaten berücksichtigt.

Gibt es noch eine Chance für die SPD?

„Wir gehen davon aus, dass ein Politiker, der gut im Umgang mit Medien ist, auch mehr Stimmen bekommt“, sagte Echobox-Gründer Antoine Amann im Gespräch mit Business Insider. Mit Echobox analysiert er nicht, wie viel Journalisten über einen Kandidaten schreiben, sondern wie viel die Nutzer lesen. „Dabei ist auch egal, ob es positive oder negative Artikel sind — wir unterscheiden da nicht.“ Diese Tendenz war bereits bei den US-Präsidentschaftswahlen ersichtlich, als Donald Trump trotz überwiegend negativer Berichterstattung wider Erwarten die Wahl gewann.

Die aktuelle Echobox-Auswertung von Mediendaten aus Deutschland zeigt, dass die SPD noch nicht abgeschrieben werden sollte. Immer wieder seit Erhebung der Daten — die stündlich aktualisiert werden — sticht Martin Schulz mit seiner Partei nach oben. Nach dem ZDF-Sommerinterview vom Wochenende befindet sich die SPD aktuell bei 37,04 Prozent und lässt die CDU mit 24,69 Prozent hinter sich. Das ist keinesfalls als Prognose für die bevorstehende Bundestagswahl zu verstehen, vielmehr handelt es sich um eine Momentaufnahme — die sich trotzdem überraschend deutlich von den aktuellen Umfrageergebnissen der großen Meinungsforschungsinstitute abhebt.

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