Steven Spielberg erzählt die Geschichte von Steven Spielberg: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Die Geburt einer Kinolegende: In "Die Fabelmans" erzählt Steven Spielberg eine Geschichte, die auf seiner eigenen Biografie basiert. (Bild: Universal)
Die Geburt einer Kinolegende: In "Die Fabelmans" erzählt Steven Spielberg eine Geschichte, die auf seiner eigenen Biografie basiert. (Bild: Universal)

"65", "Scream VI" und der Oscar-Anwärter "Die Fabelmans", mit dem sich Steven Spielberg selbst ein Denkmal setzt: Das sind die Kino-Neustarts am 9. März.

Er machte Haie zu ikonischen Monstern, erzählte von außerirdischen Besuchern, erweckte die Dinosaurier wieder zum Leben und schickte Weltkriegs-Soldaten auf mitreißende Rettungsmissionen: Wer an "großes Kino" denkt, denkt immer auch an Steven Spielberg. An "Der weiße Hai", "E.T. - Der Außerirdische", "Jurassic Park", "Der Soldat James Ryan" und so vieles mehr. Das Kino-Erlebnis selbst nahm in der Arbeit von Spielberg, der das Spektakel und moderne Technik liebt, immer einen großen Platz ein. Insofern fällt sein neuer Film etwas aus dem Rahmen. Oder auch nicht. "Die Fabelmans", ab sofort im Kino: Steven Spielberg erzählt die Geschichte von Steven Spielberg.

Außerdem neu im Kino: Adam Driver kämpft im Sci-Fi-Thriller "65" gegen gefährliche Urzeit-Biester, während "Wednesday"-Star Jenna Ortega in "Scream VI" auf einen neuen Ghostface-Killer trifft.

Steven Spielbergs Alter Ego, Sammy Fabelman (Mateo Zoryan Francis-DeFord), begeistert sich schon in seiner Kindheit für die Magie der bewegten Bilder. (Bild: Storyteller Distribution/Universal Pictures)
Steven Spielbergs Alter Ego, Sammy Fabelman (Mateo Zoryan Francis-DeFord), begeistert sich schon in seiner Kindheit für die Magie der bewegten Bilder. (Bild: Storyteller Distribution/Universal Pictures)

Die Fabelmans

State-of-the-Art-Action und überwältigende Spezialeffekte? Nein, darum geht es hier nicht. Weil die Perspektive in "Die Fabelmans" eine andere ist. Spielberg macht einen Schritt zurück, wählt die Draufsicht, lässt alles hundert Nummern kleiner werden. Er zeigt einen kleinen Jungen, sein Alter Ego Sammy Fabelman (Mateo Zoryan Francis-DeFord), der mit der Spielzeugeisenbahn den Zusammenstoß zweier Züge nachstellt und mit der Kamera seines Vaters (Paul Dano) filmt. Es sind kleine Bilder, die aber doch einer großen Vision entspringen. Die Mutter (Michelle Williams) erkennt Sammys Talent. "Filme sind Träume, die du niemals vergisst."

Ein Knabe, der die Magie des Kinos für sich entdeckt und daraus mit Fleiß und Erfindungsreichtum eine Leidenschaft entwickelt, die über allem steht: "Die Fabelmans" zeichnet mit kleinen Schritten und großen Gesten nach, wie Steven Spielberg zu dem Visionär wurde, der über Jahre immer wieder neu definierte, was Menschen vom Kino erwarten. Ein Film übers Filmedrehen, eine Geschichte übers Geschichtenerzählen.

Spielberg setzt sich mit "Die Fabelmans" selbst ein Denkmal, verarbeitet darüber hinaus aber auch seine eigene Biografie, die sich durchaus nicht nur aus Seifenblasen und Luftschlössern zusammensetzt. Sammys Mutter Mitzi leidet während seiner Kindheit unter Depressionen, sein Vater Burt begegnet großen Träumereien mit ernüchternder Rationalität, und in der Schule erlebt der jüdische Sammy antisemitische Anfeindungen. Der Junge hat's nicht leicht. Aber am Ende ist all das natürlich auf seine Art auch wieder "großes Kino" - "Die Fabelmans" wurde insgesamt für sieben Oscars nominiert, unter anderem auch in der Kategorie "Bester Film".

Mills (Adam Driver) und die junge Koa (Ariana Greenblatt) müssen auf einem unerforschten Planeten notlanden. Was sie zunächst nicht ahnen: Sie befinden sich auf der Erde vor 65 Millionen Jahren. (Bild: 2022 CTMG/Sony Pictures)
Mills (Adam Driver) und die junge Koa (Ariana Greenblatt) müssen auf einem unerforschten Planeten notlanden. Was sie zunächst nicht ahnen: Sie befinden sich auf der Erde vor 65 Millionen Jahren. (Bild: 2022 CTMG/Sony Pictures)

65

Dinosaurier in der modernen Welt - das hatten wir schon, und wenn man ehrlich ist: Der große "Wow"-Effekt hat sich bei den "Jurassic Park"- und "Jurassic World"-Filmen inzwischen auch weitestgehend abgenutzt. Jetzt aber kommt ein neuer Dino-Horror ins Kino, der die Sache genau umgekehrt angeht - mit modernen Menschen in der Urzeit. Und mit frischem Personal. Kein Steven Spielberg, kein Jeff Goldblum, kein Chris Pratt: Adam Driver nimmt es in "65" mit den Bestien aus einer anderen Zeit auf.

Wer, wo, wie: Zu Beginn ist Commander Mills (Driver) selbst noch völlig orientierungslos. Die Geschichte spielt eigentlich in der Zukunft. Auf einer Langstreckenerkundungsmission kollidiert Mills' Raumschiff mit einem Asteroiden, der Pilot muss auf einem "unerforschten Himmelskörper" bruchlanden. Mills kommt lebend heraus, von den 35 Passagieren bleibt nur das kleine Mädchen Koa (Ariana Greenblatt) übrig. Ein kurzer Check der Lage: Die Luft kann man atmen, das Wasser trinken. Und doch entpuppt sich diese neue Welt ziemlich schnell als extrem lebensfeindlich.

Der eigentliche Twist von "65" wurde bereits in den Trailern aufgelöst, dazu verrät auch der Titel schon einiges: Mills und Koa befinden sich auf der Welt vor 65 Millionen Jahren, also unmittelbar vor dem Aussterben der Dinosaurier. Die Exemplare in diesem Science-Fiction-Thriller sind ganz besonders blutrünstig und gruselig, was aber auch nicht wirklich verwundert: Scott Beck und Bryan Woods, die gemeinsam das Drehbuch zu "65" schrieben und Regie führten, machten sich zuletzt unter anderem mit dem Horrorfilm "A Quiet Place" (2018) einen Namen. Jetzt also schicken sie einen Piloten und ein junges Mädchen auf einen prähistorischen Survival-Trip. Dabei will sich Mills natürlich nicht einfach so auffressen lassen. "Wir beide", spricht er der kleinen Koa Mut zu, "werden nach Hause kommen".

Commander Mills (Adam Driver) ist mit modernster Technik ausgestattet. Aber hilft die auch gegen die Monster, mit denen er es in "65" zu tun bekommt? (Bild: 2022 CTMG/Sony Pictures)
Commander Mills (Adam Driver) ist mit modernster Technik ausgestattet. Aber hilft die auch gegen die Monster, mit denen er es in "65" zu tun bekommt? (Bild: 2022 CTMG/Sony Pictures)

Scream VI

Über die Qualität des Films sagt es erst einmal nicht viel aus, für Fans ist es trotzdem so etwas wie ein Gütesiegel: Wer "Scream VI" im Kino sehen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Es wird also ein richtig brutales Blutbad, so brutal wie seit 25 Jahren nicht mehr (der letzte Teil der Reihe mit FSK-18-Freigabe war "Scream 2", 1997). Einer der Stars aus der Anfangszeit, Courtney Cox, ist diesmal auch wieder dabei - sie war bislang in allen Filmen aus dem Franchise zu sehen. Das größte mediale Aushängeschild für "Scream" ist inzwischen aber eine andere, jüngere Schauspielerin.

Jenna Ortega war bereits 2022 im Reboot "Scream" (der erste Film der Reihe nach dem Tod von Regisseur Wes Craven) zu sehen, wovon die breite Öffentlichkeit damals aber kaum Notiz nahm. Dann kam der große Netflix-Hit "Wednesday", und Jenny Ortega wurde quasi über Nacht zum Superstar. Jetzt schlüpft sie wieder in die Rolle der Tara - ihr erneutes Engagement wird nach dem jüngsten Hype um ihre Person sicher helfen, ein paar zusätzliche Kinotickets zu verkaufen.

Die Geschichte von "Scream VI" (Regie: Matt Battinelli-Olpin, Tyler Gillett, Drehbuch: James Vanderbilt) folgt dem bekannten Schema: Es gibt mal wieder einen neuen Ghostface, der diesmal aber nicht im kalifornischen Woodsboro, sondern in New York sein Unwesen treibt und dort auf einige alte Bekannte trifft. Neben Tara (Ortega) und ihrer Schwester Sam (Melissa Barrera) feiert unter anderem Kirby (Hayden Panettiere, "Scream IV") ein Comeback. Und dann ist da eben auch noch Gale (Cox), die im Kampf gegen das Böse mehr Erfahrung hat als irgendjemand sonst. Auf einen ersten Anruf vom neuen Ghostface reagiert sie jedenfalls noch ziemlich souverän: "Es geht nie gut aus für den Vollidioten mit der Maske." "Mag sein", entgegnet der am anderen Ende der Leitung. "Aber so einen wie mich gab es noch nie!"

Brutal wie lange nicht: "Scream VI" ist ab 18 Jahren freigegeben. (Bild: Paramount Pictures)
Brutal wie lange nicht: "Scream VI" ist ab 18 Jahren freigegeben. (Bild: Paramount Pictures)