Ein stiller Held gegen den Nationalsozialismus: Das sind die DVD-Highlights der Woche

"Ein verborgenes Leben", "Intrige" und "3 Engel für Charlie": Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.

Terrence Malick ist eine Ausnahmeerscheinung in Hollywood. Zwei Filme drehte der Mann aus Illinois in den 70er-Jahren - "Badlands" und "In der Glut des Südens", Meisterwerke alle beide. Dann 20 Jahre Pause, 1998 schließlich ein drittes Werk, "Der schmale Grat", ein Kriegsfilm, einer der besten aller Zeiten. Mit "The Tree of Life" schuf Malick 2011 sein Opus Magnum, seitdem steht er fast jedes Jahr für ein neues Projekt hinter der Kamera. Ein wirklich guter Film aber wollte ihm zuletzt nicht mehr gelingen; Malick wiederholte sich, verlor sich in Plattitüden. "Ein verborgenes Leben" ist nun auf den ersten Blick ein Malick-Film wie jeder andere: bedeutungsschwanger, ätherisch, fließend. Und doch ist die Erzählung über das Leben eines oberösterreichischen Bauern, der sich den Nationalsozialisten widersetzte und von ihnen hingerichtet wurde, Malicks bester Film seit Jahren. "Ein verborgenes Leben" erscheint nun, ebenso wie "Intrige" und "3 Engel für Charlie" auf DVD und Blu-ray.

"Ein verborgenes Leben" (VÖ: 3. Juli)

"Ein verborgenes Leben" erzählt aus den letzten Lebensjahren des Bauern Franz Jägerstätter, fantastisch gespielt von August Diehl, der 1939 mit seiner Frau Franziska (Valerie Pachner) einen kleinen Hof bewirtschaftet. Jägerstätter ist ein stiller Held, der sich den Nationalsozialisten verweigert, weil der Glaube an Gott für ihn über allem steht, auch über Hitler. Doch im Dorf steht er mit seiner Meinung allein da: Weder Dorfpfarrer (Tobias Moretti) noch Bürgermeister (Karl Markovics) unterstützen ihn. Nur seine Frau steht ihm bis zu seiner Hinrichtung 1943 bei. "Ein verborgenes Leben" basiert auf einer realen Biografie, an dessen Fakten sich der Regisseur Terrence Malick weitgehend hält. Dennoch ist es kein Historienfilm, sondern sein eigener Blick hinein ins Innenleben seines Protagonisten.

USA/D, 2019, Regie: Terrence Malick, Laufzeit: 167 Minuten

"Intrige" (VÖ: 3. Juli)

Das Historiendrama "Intrige" beginnt im Jahr 1895, kurz nachdem der jüdische Artillerie-Hauptmann Alfred Dreyfus (Louis Garrel) wegen Hochverrats für schuldig erklärt wurde. "Man degradiert einen Unschuldigen!", ruft er, aber es hilft nichts: Er wird auf die Teufelsinsel, eine Strafkolonie vor der Küste Südamerikas, verbannt. Doch kurz nach dem Urteil kommen Marie-Georges Picquart (Jean Dujardin), dem neuen Geheimdienstleiter, Zweifel: Er beginnt, die Unterlagen zu analysieren und entdeckt, dass Dreyfus unschuldig ist. Mit mehreren Zeitsprüngen erzählt Regisseur Roman Polanski von Picquarts Ermittlungen, er zeigt in Rückblenden den Prozess gegen Dreyfus und schließlich, wie das Verfahren gegen ihn 1899 erneut aufgenommen wird. Dabei schafft er immer wieder erschreckende Parallelen zur Gegenwart.

GB/PL/F, 2019, Regie: Roman Polanski, Laufzeit: 127 Minuten

"3 Engel für Charlie" (VÖ: 25. Juni)

Gerade erst haben Sabina (Kristen Stewart) und Jane (Ella Balinska) ihren alten Chef (Sir Patrick Stewart) verabschiedet, schon wartet ein neuer Auftrag auf die Engel: Programmiererin Elena (Naomi Scott) hat den Prototypen eines energierevolutionierenden Gerätes entwickelt, der nun in die falschen Hände geraten ist und zur Superwaffe umfunktioniert werden könnte. Und genau das sollen die Engel, unterstützt von Elena und Bosley (Elizabeth Banks), verhindern. "3 Engel für Charlie" ist eine stellenweise recht seicht umgesetzte Fortsetzung der beliebten Serie aus den Siebzigern. Regisseurin Elizabeth Banks versucht insgesamt zu verkrampft, die feministische Flagge über dem Film zu hissen. Dennoch gelingt es ihr, moderne, selbstbewusste Engel zu schaffen, von denen insbesondere Kristen Stewart durch ihre intensive Performance überzeugt.

USA, 2019, Regie: Elizabeth Banks, Laufzeit: 118 Minuten