Studie: Kinder-Cerealien sind Zuckerbomben

Müsli, Cornflakes und Co. sind vor allem eins: überzuckert. Am schlimmsten sieht es laut einer Studie bei Cerealien für Kinder aus. 99 Prozent entsprechen nicht der WHO-Norm.

Girl eating bowl of cereal
Kinder liebe Cerealien - bei dem vielen Zucker kein Wunder. (Bild: Getty Images)

Frühstückscerealien in Deutschland strotzen vor Zucker. Das trifft vor allem auf Produkte für Kinder zu. 99 Prozent überschreiten beim Zuckergehalt die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – so das Ergebnis einer repräsentativen Studie des des Bundesverbands der Krankenkasse AOK.

Maximal 15 Gramm Zucker je 100 Gramm sollten Frühstückscerealien für Kinder enthalten, empfiehlt die WHO. Doch in vielen Produkten steckt das Doppelte oder noch mehr.

Die Verbraucherzentrale Hamburg nahm die Studie zum Anlass, eine Top 10 der schlimmsten „Zuckersünder“ zu erstellen. Am zuckrigsten sind mit 43 Gramm Zucker pro 100 Gramm die „Smacks“ von Kellogs. Doch auch bei anderen Produkten auf der Liste wird nicht an Zucker gespart.

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„Es muss etwas passieren! Was helfen die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie, wenn am Ende aus ,viel zu süß‘ nur ,immer noch zu süß‘ wird? Wir brauchen gesetzliche Höchstmengen für den Zuckergehalt in Kinder-Cerealien und anderen Fertiglebensmitteln, die sich an Kinder richten“, fordern die Verbraucherschützer.

Für die Studie untersuchten die Forscher das Kaufverhalten von 30.000 Haushalten in Deutschland und werteten 1.400 Produkte auf ihren Zuckergehalt aus. Die Studie habe auch gezeigt, dass überzuckerte Kinder-Cerealien 39 Prozent der insgesamt von Familien gekauften Frühstückscerealien ausmache – damit sei die Menge doppelt so hoch, wie bei Haushalten ohne Kinder.

Experten sehen raschen Handlungsbedarf

Dr. Sigrid Peter, Vizepräsidentin des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), sieht angesichts dieser Ergebnisse raschen Handlungsbedarf: „Wir müssen den Zuckergehalt in Fertigprodukten, Softdrinks und Frühstückscerealien dringend reduzieren, um die jüngere Generation vor Adipositas und anderen ernährungsbedingten Krankheiten zu schützen. Unser Ziel sollte es sein, dass die Geschmackspräferenz ,süß‘ sich nicht an Zucker oder Zuckerersatzstoffen festmacht. Wenn wir den Zuckergehalt nach und nach verringern, wird sich auch das Geschmacksempfinden auf ,weniger süß‘ umstellen."

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