Supernova: Riesige Explosion im All entdeckt

Die NASA hat eine Supernova entdeckt. Der explodierte Stern, der mittlerweile vermutlich zu einem Schwarzen Loch geworden ist, hatte vermutlich mindestens die 30-fache Größe der Sonne. Ein solches Ereignis ist sehr selten.

Das Teleskop an Bord des Swift-Satelliten hat diese Supernova aufgenommen. Foto: NASA / Swift / A. Beardmore
Das Teleskop an Bord des Swift-Satelliten hat diese Supernova aufgenommen. Foto: NASA / Swift / A. Beardmore

Teil des bekannten Sternbilds Orion ist Beteigeuze. Er ist ein sogenannter Roter Überriese – das sind Sterne, die sich im Laufe von Millionen Jahren stark ausgedehnt haben. Mittlerweile dürfte er ungefähr die achthundertfache Sonnengröße besitzen. Beteigeuze liegt ungefähr 500 Lichtjahre von der Erde entfernt – wenn er noch existiert.

Denn eines Tages wird er in einer sogenannten Supernova explodieren oder er ist schon explodiert. Dann wäre auf der Erde noch nichts zu sehen, weil Licht und Energie der Explosion so lange für die Distanz benötigen.

Explodierter Stern: 30-fache Sonnengröße

Eine solche Supernova ist extrem selten. Zum Verständnis: In der Erdengalaxie Milchstraße kommt sie vielleicht einmal alle hundert Jahre vor. Wenn auch nicht in der Milchstraße, so konnte doch kürzlich eine solche Supernova beobachtet werden.

Der NASA-Forschungssatellit Swift hat sie aufgespürt. Der ist eigens dafür entworfen worden, sogenannte Gammastrahlenblitze zu entdecken. Die entstehen bei gigantischen Explosionen und reisen dann weite Distanzen durch das Weltall. Astronom*innen der NASA vermuten, dass Swift nun am 9. Oktober anhand der Gammastrahlen eine solche Supernova detektiert hat.

Damit ein vergehender Stern überhaupt eine Supernova verursacht, muss er mindestens die achtfachte Größe der Sonne besitzen. Die aktuellen Daten lassen vermuten, dass der Stern mindestens die 30-fache Größe besaß.

Erste Reihe bei einem Feuerwerk

Dass dazu Daten erhoben wurden, ist ein absoluter Glücksfall, sagt die Astronomin Yvette Cendes am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics im Gespräch mit dem Onlinemedium Mashable: „Es ist ein sehr einzigartiges Ereignis.“

Grund zur Sorge sei die gewaltige Explosion aber nicht, da sie in rund zwei Milliarden Lichtjahren Entfernung stattgefunden habe. Die Gammastrahlenblitze stellten deshalb keine Gefahr mehr für die Erde dar, konnten aber mit Swift leicht aufgespürt werden. Das Ereignis ist für die Weltraum-Wissenschaftlerin ein großer Fund: „Das ist so, als würde man bei einem Feuerwerk in der ersten Reihe sitzen“, sagt Cendes.

Neue Erkenntnisse

Laut NASA gehört die Explosion zu den bislang „hellsten bekannten Ereignissen“ überhaupt. Der ehemalige Stern habe sich mittlerweile vermutlich in ein Schwarzes Loch verwandelt.

Die aufgezeichneten Daten könnten nun viele Erkenntnisse mit sich bringen: über den Kollaps von Sternen, über die Entstehung eines Schwarzen Lochs und über das Verhalten und die Wechselwirkung von Materie, die sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt.

Deswegen behalten die Forschenden der NASA auch den Orion-Stern Beteigeuze ganz genau im Blick. Denn auch bei ihm ist es nur eine Frage der Zeit, bis er in einer gigantischen Supernova explodieren wird.

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Korrektur: In einer früheren Version des Textes wurden zwei Werte falsch angegeben. Eine Distanz wurde fälschlicherweise als 500 Millionen Lichtjahre und ein Zeitraum mit einer Million Jahre angegeben. Beides wurde korrigiert. Bitte entschuldigen Sie diese Fehler.