Syrien-Eskalation: Eine sechs Jahre alte Aussage Obamas holt den Ex-Präsidenten heute ein

Der frühere US-Präsident Barack Obama wurde für seine Syrien-Kritik heftig kritisiert
Der frühere US-Präsident Barack Obama wurde für seine Syrien-Kritik heftig kritisiert

Eine der vielleicht bemerkenswertesten Reaktionen auf die jüngsten Luftschläge in Syrien kam am Wochenende von einem Mann, den selbst die meisten Amerikaner nicht kennen. „Ich stimme Trump zu, das war die richtige Entscheidung“, sagte Derek Chollet über den nächtlichen Vergeltungsangriff, bei dem mehr als 100 Raketen auf Ziele in Syrien abgefeuert worden waren.

Chollet ist Experte für Außenpolitik und kommt — noch viel wichtiger — aus dem Obama-Lager. Der Demokrat, der heute in der Opposition sitzt, hat unter dem früheren US-Präsidenten im Weißen Haus, im Außenministerium und im Pentagon gearbeitet. Sein Lob für Trump ist auch deshalb so brisant, weil sich daraus eine ziemlich deutliche Kritik an Barack Obamas damaliger Syrien-Politik ablesen lässt — eine Politik, die Chollet als Obama-Vertrauter mitgeprägt hat und deren Beginn sich ziemlich genau auf den 20. August 2012 zurückdatieren lässt.

Obamas Rote-Linie-Rede zu Syrien

Damals erklärte Obama bei einer Pressekonferenz: „Ich habe bis jetzt kein militärisches Eingreifen angeordnet, aber für uns ist eine rote Linie überschritten, wenn eine ganze Menge chemischer Waffen bewegt oder eingesetzt wird.“

Die Metapher der roten Linie, zuletzt von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron aufgegriffen, hat dem damaligen Präsidenten inzwischen jede Menge Ärger eingehandelt. Obwohl dem Weißen Haus ein Jahr später laut eigener Aussage Beweise über Giftgas-Angriffe der syrischen Armee vorlagen, ignorierte Obama seine eigene Drohung an Syriens Despoten Baschar al-Assad und sah von einem Militärschlag ab. Der anschließend mit Russlands Präsident Wladimir Putin ausgehandelte Mittelweg, Syriens Giftgas-Vorräte aus dem Land zu schaffen, war für viele nur ein fauler Kompromiss.

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