Tödliches Gartengemüse: Mann stirbt durch giftige Zucchini

Eine Zucchini in einem Kleingarten. Foto: Andrea Warnecke/Illustration

Ein 79-jähriger Mann ist an einer schweren Vergiftung durch eine Garten-Zucchini gestorben - jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Ellwangen in dem ungewöhnlichen Todesfall. Der Senior hatte einen Auflauf mit der selbst angebauten Zucchini gegessen.

Vor zwei Wochen wurden er und seine Frau dem Klinikum Heidenheim zufolge mit Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion in dem Krankenhaus aufgenommen. «Dann sind wir über Zucchini gestolpert», sagte der Ärztliche Leiter der zentralen Notaufnahme im Klinikum Heidenheim, Norbert Pfeufer, am Mittwoch.

«Der Mann hat berichtet, es hat furchtbar bitter geschmeckt. Und er hat es trotzdem gegessen.» Der 79-Jährige sei bereits am Sonntag an den Folgen der schweren Vergiftung gestorben. Die Frau habe nur eine kleine Menge gegessen.

Wenn Zucchini, Gurken und Kürbissuppe bitter schmecken, ist Vorsicht geboten, warnt das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. Das Gemüse könnte dann die giftige Substanz Cucurbitacin enthalten. «Das ist der erste Fall, den wir im Haus haben», sagte Chemiedirektorin Maria Roth. Sie untersuchte die Zucchini-Probe aus dem Auflauf.

Der Bitterstoff Cucurbitacin ist aus Kürbisgewächsen wie Gurken und Zucchini eigentlich herausgezüchtet worden. In Einzelfällen können sie durch Rückmutationen und Rückkreuzungen das Gift aber enthalten. Dann löst das Gift die Schleimhaut im Magen-Darm-Bereich auf.

«Das Hauptrisiko liegt im Kleingärtnerbereich, wenn die Gärtner mit eigenen Samen jedes Jahr wieder Zucchini hochziehen», sagte Pfeufer.

Der Stoff gehe auch beim Kochen nicht kaputt, sagte Roth. Ihren Angaben zufolge könne auch die langanhaltende Hitze die Ursache sein. «Manche Pflanzen, die in Stress geraten, produzieren Gifte», sagte die Expertin.