Taco-Tweet: Trump erhitzt weiter die Gemüter

image

Der umstrittene Anwärter auf die US-Präsidentschaftskandidatur Donald Trump sorgt nun im Netz für den nächsten Aufreger: Auf Twitter postete er ein Foto, das ihn beim Taccoessen zeigt, und nannte es eine “Liebeserklärung” an Hispanics. Dabei war er diese Bevölkerungsgruppe zuvor hart angegangen.

Sie seien Vergewaltiger und Drogendealer – so hatte Donald Trump Hispanics unter anderem während seines Wahlkampfes bezeichnet. Wenn es ums Essen geht, scheint der Republikaner allerdings plötzlich ein anderes Urteil zu fällen. Anlässlich des mexikanischen Feiertags Cinco de Mayo schrieb er auf Twitter: “Die besten Tacos gibt es im Trump-Tower-Grill. Ich liebe Hispanics!” Dazu veröffentlichte er ein Foto, das ihn beim Essen einer Tacoschüssel zeigt.

Mit diesem Post reagiert der 69-Jährige offenbar auf seine miserablen Umfragewerte bei den Hispanics. Doch er dürfte sich damit alles andere als beliebt gemacht haben. Janet Murguia, Präsidentin der größten Latino-Bürgerrechtsbewegung der USA, bezeichnete den Tweet als dumm und beleidigend. “Einen Taco zu essen oder einen Sombrero zu tragen reicht im Jahr 2016 nicht, um sich bei uns beliebt zu machen.” Die politische Gruppe Latino Victory findet zudem: Trump bediene sich einer “rassistischen Rhetorik”.

Lesen Sie, weshalb sogar Republikaner Trump die Gefolgschaft verweigern.

Seine Konkurrentin, die Demokratin Hillary Clinton, nutzte indes die Vorlage ihres Konkurrenten, um ebenfalls via Twitter zum Gegenschlag auszuholen: “Ich liebe Hispanics – Trump, vor 52 Minuten”, heißt es dort. Und weiter: “Wir werden sie deportieren – Trump, gestern.” Trump hatte sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, illegale, in den USA lebende Einwanderer abzuschieben und eine Mauer entlang der Grenze zu Mexiko zu bauen. Clinton warnte ihrerseits am Donnerstag vor einem überwiegend hispanischen Publikum in Los Angeles vor der “Abschiebungsgewalt”, die Trump ins Leben rufen könne. "Der beste Weg, um das zu verhindern, ist sicherzustellen, dass er niemals in die Nähe des Weißen Hauses kommt", so die 68-Jährige.

Doch diese Reaktionen sind nicht die einzigen, die Donald Trump mit seinem aktuellen Tweet hervor rief. Auch von der übrigen Internetgemeinde gab es ordentlich Resonanz – und zwar vor allem in Form von Hohn und Spott. So montierte ein User etwa einen riesigen Taco auf den Kopf des Republikaners und postete das Foto unter dem Hashtag “#TrumpTaco”, ein anderer modellierte das Original in eine Werbeanzeige für die Fast-Food-Kette Taco Bell um.

Sehen Sie auch: Trump hat wenig Rückhalt bei den Republikanern