Tausende müssen nach Vulkanausbruch in Indonesien in Sicherheit gebracht werden

Nach mehreren Vulkanausbrüchen im Nordosten Indonesiens haben sich die Rettungsdienste am Donnerstag um die Evakuierung tausender Menschen bemüht. 11.000 Menschen werden nach Behördenangaben aus der näheren Umgebung des Ruangs evakuiert. (Handout)
Nach mehreren Vulkanausbrüchen im Nordosten Indonesiens haben sich die Rettungsdienste am Donnerstag um die Evakuierung tausender Menschen bemüht. 11.000 Menschen werden nach Behördenangaben aus der näheren Umgebung des Ruangs evakuiert. (Handout)

Wegen des Ausbruchs des Vulkans Ruang im Nordosten Indonesiens haben sich Rettungskräfte am Donnerstag um die Evakuierung tausender Menschen bemüht. Die Behörden teilten mit, dass rund 11.000 Menschen aus der näheren Umgebung des Vulkans in Sicherheit gebracht werden müssten. Sie warnten zugleich vor der Gefahr eines Tsunami. Wegen der Vulkanasche wurde der mehr als hundert Kilometer entfernte internationale Flughafen in Manado vorerst geschlossen.

Der Vulkan Ruang in der Provinz Nord-Sulawesi war am Dienstag und Mittwoch insgesamt fünf Mal ausgebrochen, am Donnerstag stieg über dem Krater eine bis zu 800 Meter hohe Rauchsäule auf. Weil der Vulkan in der Nacht zum Donnerstag Lava spie, riefen die Behörden die höchste Alarmstufe vier aus.

Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Der Flughafen von Manado wurde bis Donnerstag um Mitternacht geschlossen. Die Fluggesellschaft AirAsia sagte wegen des Vulkanausbruchs zudem Abflüge von neun Airports in Malaysia und Brunei ab.

Der Ruang befindet sich auf einer kleinen Insel. Auf der Nachbarinsel Tagulandang leben etwa 20.000 Menschen. In der Nacht zum Donnerstag versuchten bereits einige von ihnen, selbstständig vor dem Vulkanausbruch zu fliehen, wie Jandry Paendong von der örtlichen Such- und Rettungsbehörde mitteilte. Wegen des Vulkanausbruchs und der dadurch herabfallenden Steine sei aber Chaos entstanden.

Die Straßen auf Tagulandang seien "mit vulkanischem Material bedeckt", sagte Ikram Al Ulah von den örtlichen Rettungskräften in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit irrten noch viele Menschen auf der Insel herum. "Vielleicht, um wertvolle Gegenstände aus ihren Häusern in Sicherheit zu bringen", fügte Al Ulah hinzu.

Paendong führte aus, 20 Einsatzkräfte seien dabei, die Bewohner entlang der Küste nahe des Vulkans mit Schlauchbooten in Sicherheit zu bringen. Ein Fischer namens Taka, der sich an dem Evakuierungseinsatz beteiligte, sagte AFP, bei den Vulkanausbruch sei "eine Mischung aus Feuer und Gestein" niedergegangen. "Die Lava hat sich in verschiedene Richtungen ergossen."

Der Vulkanausbruch machte auch die Evakuierung eines Gefängnisses auf Tagulandang nötig. In Booten wurden 17 Gefangene und elf Mitarbeiter in die Hafenstadt Likupang gebracht. Die Haftanstalt befindet sich direkt gegenüber des Vulkans.

Anwohner und Touristen wurden aufgerufen, mindestens sechs Kilometer Abstand zu dem Vulkan zu halten.

Die Behörden warnten außerdem vor einem möglichen Tsunami infolge der Vulkanausbrüche. Die Gemeinden auf der Insel Tagulandang "müssen sich auf den möglichen Ausstoß glühender Gesteinsbrocken, auf heiße Wolken und Tsunamis einstellen, die durch den Sturz der Vulkanmasse ins Meer verursacht werden könnten", erklärte der Direktor der indonesischen Vulkanologiebehörde, Hendra Gunawan.

2018 hatte ein Ausbruch des Vulkans Anak Krakatoa, der zwischen den Inseln Java und Sumatra liegt, einen Tsunami ausgelöst. Weil der Krater teils einstürzte, entstand damals eine so heftige Flutwelle, dass mehr als 400 Menschen ums Leben kamen.

Das südostasiatische Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Es kommt daher dort häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

yb/jes