The Social Pulse: Otto "Bulletproof" äußert sich zu Vorwürfen gegen Andreas Kieling bei "7 vs. Wild"

"Gibt eine andere Seite von

Nachdem der Tierfilmer Andreas Kieling wegen mutmaßlich übergriffigem Verhalten von den Dreharbeiten zur dritten Staffel "7 vs. Wild" ausgeschlossen wurde, melden sich seine Anwälte und Show-Gründer Fritz Meinecke reagiert mit einem langen Video-Statement, auch andere Kandidat*innen äußern sich nun zu dem Thema.

Der Tierfilmer Andreas Kieling wurde nach dem Vorfall von der Aufzeichnung von
Der Tierfilmer Andreas Kieling wurde nach dem Vorfall von der Aufzeichnung von "7 vs. Wild" ausgeschlossen. (Bild: ddp)

Gerade erst hatten sich die Kandidat*innen der Survival-Show "7 vs. Wild" nach und nach wieder zu Wort gemeldet. Zuvor waren sie für zwei Wochen von der Social-Media-Bildfläche und in der kanadischen Wildnis verschwunden. Doch anscheinend nicht alle. Denn wie die Showmacher nun verkündeten, war einer gar nicht erst dabei.

Tierfilmer Andreas Kieling wegen Übergriff-Vorwürfen ausgeschlossen

Tierfilmer und -fotograf Andreas Kieling sollte eigentlich gemeinsam mit Joey Kelly als Team zwei Wochen auf Hope Island im Westen Kanadas überstehen. Doch dazu kam es nicht. Denn der 63-Jährige flog schon vorher aus der Show. Grund dafür war offenbar ein als übergriffig empfundenes Verhalten Kielings gegenüber einer anderen Kandidatin. In einem Statement auf der offiziellen Instagram-Seite von "7 vs. Wild" heißt es dazu: "Aufgrund eines Vorfalls zwischen Ann-Kathrin Bendixen (Affe auf Bike) und Andreas Kieling während der Vorbereitungsphase in Kanada, haben wir uns noch vor der Aussetzung der Teilnehmer dafür entschieden, Andreas Kieling nicht an der dritten Staffel von '7 vs Wild' teilnehmen zu lassen. Es handelte sich um eine Grenzüberschreitung, die wir nicht tolerieren wollten und konnten."

Im Vorfeld machten sich die
Im Vorfeld machten sich die "7 vs. Wild"-Teilnehmer*innen eher Sorgen um wilde Tiere wie Bären. (Symbolbild: Getty)

Was genau passiert ist, wird in dem Statement zunächst einmal nicht erklärt. Offensichtlich war der Übergriff aber ausreichend, um strikte Konsequenzen zu ziehen.

Kielings Anwälte weisen Vorwürfe zurück

Mittlerweile hat sich Andreas Kieling über seine Anwälte zu dem Thema geäußert. In einem Statement weist er alle Anschuldigungen als haltlos zurück. Gegenüber der "BILD" sagte der Anwalt: "Wir weisen die ebenso haltlosen als auch unbestimmten Vorwürfe gegen meinen Mandanten zurück. Es hat zu keinem Zeitpunkt Grenzüberschreitungen oder Übergriffigkeiten meines Mandanten gegeben." Laut seinen Anwälten sei Kieling von den Vorwürfen überrascht gewesen. Sie beziehen sich ausschließlich auf eine Tanz-Szene an einer Raststätte im Vorfeld der Dreharbeiten. Das anwaltliche Statement hat nun auch Meinecke auf den Plan gerufen. In einem 42-minütigen Youtube-Video erzählt der "7 vs. Wild"-Erfinder seine Sicht der Dinge und geht auch Satz für Satz auf die Aussagen der Anwälte ein.

Fritz Meinecke: "Wir reden nicht von einer Situation"

Meinecke ist sichtlich bemüht um Neutralität und Contenance und betont in dem Video, dass er die Expertise und Vorträge von Kieling im Vorfeld der Sendung sehr geschätzt habe. Dann aber sagt er: "Wie wir jetzt live erfahren haben, hat der Herr Kieling auch noch eine andere Seite."

Es ginge ihm Gründer der Show darum, dass sich jeder respektvoll verhalte und sich alle Teilnehmer wohlfühlten, erklärt Meinecke den Rausschmiss. "Wir reden nicht von einer Situation", betont Meinecke und beschreibt Momente, in denen Kieling sich aus seiner Sicht respektlos gegenüber anderen Team-Mitgliedern verhalten habe.

Meinecke erklärt seine Sicht auf den Ausschluss

Dann schildert er die Situation auf der Raststätte, die zum Rausschmiss führte. Kieling habe vorgeschlagen, zu tanzen und auf seinem Handy Musik angemacht. Kandidatin Hannah habe das Tanzen mehrfach verweigert, doch Kieling soll weiter penetrant nachgefragt haben und nach ihrem Handgelenk gegriffen haben. Meinecke habe daraufhin Ann-Kathrin Bendixen dazu gerufen, um die Situation zu entschärfen. Die habe sich auf den Tanz mit Kieling zunächst eingelassen, doch der habe sofort "in nicht mal Milisekunden" den Hintern von Bendixen gepackt und sie an sich gedrückt: "Da wurde richtig zugelangt, gepackt, gedrückt, bisschen die Hüfte gekreist, wo du denkst: Gar nicht geil."

Das war einfach eklig, das sag ich euch ganz ehrlich.Fritz Meinecke

Kieling habe gar nicht realisiert, dass er Grenzen überschritten habe. Meinecke beschreibt den Tierfilmer als "egoistischen und narzisstischen Menschen", der sein Verhalten überhaupt nicht wahrnehme. Er lebe in einer völlig eigenen anderen Welt.

Unangebrachte Kommentare im Vorfeld der Show

Im Weiteren hätten mehrere Kandidat*innen von Situationen berichtet, in denen Kieling unangebrachte Kommentare geäußert habe. Das Wildcard-Team aus Bendixen und Hannah sei daraufhin zum Orga-Team gekommen und habe darum gebeten, dass sie Kieling im weiteren Verlauf des Projektes wegen seines aufdringlichen Verhaltens nicht mehr sehen wollten. Daraufhin seien Meinecke mit den anderen Verantwortlichen zu dem Entschluss gekommen, dass sie dieses Verhalten nicht bei "7 vs. Wild" tolerieren können und der 63-Jährige ausgeschlossen werde.

"Das war einfach eklig, das sag ich euch ganz ehrlich." Ob Meinecke nun gerichtliche Konsequenzen drohen, sei ihm egal. Wichtig sei ihm, dass die Wahrheit gesagt werde und dass "die Mädels geschützt werden".

Anwälte reagierten auf Meinecke Statement

Kielings Anwälte reagierten auf das Meinecke-Video mit einem weiteren Interview mit der "BILD". Darin bekräftigen sie erneut: "Herr Meineckes Sichtweise unterscheidet sich stark von der unseres Mandanten. Was wir klarstellen wollen: Es gab vonseiten Herrn Kielings keine Übergriffe oder unangemessenen Berührungen." Der Tanz sei "einvernehmlich" gewesen und beide hätten "in einer ausgelassenen Atmosphäre" getanzt, so die Anwälte. Im Vorfeld des Ausschlusses habe niemand mit ihrem Mandaten über die Vorwürfe kommuniziert.

"Affe auf Bike" teilt sexistische Sprüche gegen sie aus dem Netz

In ihrer eigenen Insta-Story äußerte sich auch Ann-Kathrin Bendixen zu dem Vorfall. Sie schrieb von einer "für mich sehr unangenehmen Grenzüberschreitung", ohne diese weiter im Detail zu beschreiben. Danach fügte sie aber auch an: "Andreas hat sich anschließend für den Vorfall bei mir entschuldigt. Damit ist das Thema für mich aktuell abgehakt." Allerdings zeigen die weiteren Slides, die "Affe auf Bike" in der Story teilte, wie sie in Kommentaren zu dem Vorfall heftig sexistisch attackiert wird. "Dass du dem Andreas vorwirfst, dich begrabscht zu haben oder whatever, ist einfach nur peinlich", schreibt ein User. Und weiter: "Wenn man dir die Hand schüttelt, heißt es nicht das man dich begrabscht kleine." "Als keine Weiber dabei waren hat die Serie mehr Spaß gemacht", schreibt ein anderer User. Es sei bestimmt um "so eine Feminismus Scheiße" gegangen, mutmaßt ein weiterer User in den von Bendixen geteilten Kommentaren.

Kieling war auch zuvor schon durch Aussagen aufgefallen, die viele User*innen durchaus als daneben empfanden. Auf "X", zuvor Twitter, wurde ein Ausschnitt aus einem Reaction-Video von Robert Marc Lehmann geteilt, auf dem Kieling scherzhaft nach einer "jungen, espritvollen, motivierten Kamera-Assistentin" sucht.

Inzwischen reagierte Bendixen noch einmal auf den Verlauf der Diskussion in der Öffentlichkeit. In einem weiteren Instagram-Post äußerte sie sich zu dem Thema.Überraschend für viele schrieb sie: "Ich will mich an der Stelle entschuldigen, dass ich so vage um alles herumgeredet habe. Für mich ist das ganze einfach nur unangenehm und ich dachte, die Geschichte würde so schneller wieder abflachen." Sie hoffe, dass "das Thema Ruhe finden kann und wir am Ende die Leistungen jeden Teilnehmers im Fokus sehen können." Diese Hoffnung hat sich offensichtlich nicht erfüllt, denn mittlerweile reden viele Fans über kaum etwas anderes, als die Vorwürfe gegen Kieling.

"Affe", wie Bendixen von den meisten ihrer "7 vs. Wild"-Kolleg*innen genannt wird, bedankte sich in dem Post auch noch einmal für die Unterstützung nach den Anfeindungen - sowohl online, als auch durch das Orga-Team. "Ich persönlich bin dankbar, so viele Menschen hinter mir stehen zu haben, die meinen Rücken stärken und mit mir durch diese unangenehme Zeit gehen." In den Kommentaren zu dem Post bekam sie überwiegend Support und Zustimmung. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen!", schrieb eine Userin. "Du hast nichts falsch gemacht."

Weitere Kandidaten melden sich zu den Vorfällen

Inzwischen haben sich noch weitere Teilnehmer der dritten Staffel zu Wort gemeldet. Die Naturensöhne, die als Team in Kanada dabei waren, teilten das Statement der Verwantwortlichen auf Instagram und schrieben in ihrem Post dazu: "Wir sind entsetzt und können es nicht fassen, was gerade bei @affe_auf_bike in den Kommentaren los ist. Wie können Menschen nur so ignorant und ekelhaft sein und Ann-Kathrin an den Pranger stellen, obwohl sie das Opfer in dieser Situation ist. Schämt euch ihr Widerlichen." Andreas Kieling habe "stark grenzübergreifend" und das "auf eine auf uns absolut widerlich wirkende Art und Weise", so die Naturensöhne weiter. "Also peilt euch alle (die sich angesprochen fühlen müssen) mal, unterstützt das Opfer und bestärkt nicht den Täter."

In diesem Video sind noch einmal alle Statements der Kandidat*innen zu den Vorfällen zusammengefasst.

Otto Bulletproof kritisiert Produktionsfirma

Otto "Bulletproof" Karasch ist ein erfahrener Survival-Experte. Er war nicht nur bei "7 vs. Wild" in der zweiten Staffel dabei, er hat auch eine eigene Survival-Show in Finnland produziert und ist gerade ebenfalls aus Kanada von Dreharbeiten zu einem weiteren Format zurück gekehrt. Nun sprach er in seinem Video über seine eigenen Erfahrungen in Kanada und nahm auch Stellung zu dem Eklat bei der dritten Staffel von "7 vs. Wild".

Auf seinem Youtube-Kanal teilte Otto den kompletten Livestream, ab der Zeitmarke von 2:00 Stunden geht es um das Thema Andreas Kieling. Dabei äußert sich Karasch auch über die Produktionsfirma, die an "7 vs. Wild" und auch an seiner eigenen Survival-Show "Arctic Warrior" beteiligt war. Er wolle "auf gar keinen Fall" mehr mit der Firma in Zukunft zusammen arbeiten. Warum das so ist, erklärt der Youtuber allerdings in dem Stream nicht. In einem kleinen Seitenhieb nennt er sie lediglich "alte Filmnasen, die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben".

Ersatzkandidat ging mit Joey Kelly in die Wildnis

Mittlerweile ist auch klar, wer anstelle von Kieling Team-Kollege von Joey Kelly war. Jan Lange war als Ersatzkandidat mit nach Kanada gereist, für den Fall, dass eine*r der Kandidat*innen ausfallen sollte. Nun durfte der Parkour-Athlet aus dem Ruhrpott für den rausgeworfenen Kieling an der Seite von Kelly einspringen, wie er auf einem Foto auf seinem Instagram Account bestätigte, auf dem die beiden gemeinsam zu sehen sind. "Ihr habtet mittlerweile sicherlich schon erschnüffelt… et is tatsächlich zur absoluten Madness gekommen!!! Bin als Backup-Kandidat nach Kanada gereist und als offizieller Teilnehmer wieder inne Heimat zurückgekehrt. ALTER LACHS!!!!", schrieb er zu dem Bild.

Erst im vergangenen Jahr hatte der 63-jährige Kieling knapp eine Bärenattacke überlebt und galt vor der Show als Wildtier-Experte, dem zusammen mit Kelly gute Chancen auf den Sieg ausgerechnet wurden. Die Folgen der dritten Staffel "7 vs. Wild" sollen vermutlich ab November auf dem Youtube-Kanal der Survival-Show veröffentlicht werden - ohne Kieling.

Weitere spannende Artikel zum Thema findet ihr hier:

The Social Pulse: Erste Fotos: Haben Knossi und Sascha bei "7 vs. Wild" durchgehalten?

Überlebenskampf: US-Survival-Show "Alone" fordert "7 vs. Wild" heraus

The Social Pulse: Diese Kandidaten bereiten Fritz Meinecke bei "7 vs. Wild" Sorgen

Im Video: Nach Bären-Attacke: Andreas Kieling veröffentlicht Clip