The Social Pulse: Restaurant in Taiwan serviert verrücktes "Godzilla"-Ramen
In einem taiwanesischen Restaurant wird seit neuestem ein Gericht serviert, das aussieht, als schwimme die Klaue des Filmmonsters Godzilla darin. Doch auch die echte Zutat spaltet die Netz-Gemeinde.
Was schwimmt denn da? Das Restaurant in Douliu City in Taiwan machte mit einem gruseligen kulinarischen Facebook-Post Schlagzeilen. Denn dort war auf einem Foto die neueste Menü-Kreation aus der Küche der "Witch Hut", des "Hexenhäuschen" zu sehen: Ein Teller mit leckerem Ramen, in dem eine schuppige Klaue schwimmt, die tatsächlich an die Pranke von Godzilla erinnert.
Im Internet machten Fotos und Videos des besonderen Ramen-Tellers schnell die Runde. User*innen tauften es auf "Godzilla-Ramen". Das Restaurant selbst beschreibt das Gericht auf der Karte als "Dicke Hexe Krokodil Ramen". Und verrät so direkt, von welchem Tier die Klaue eigentlich stammt: Es ist das Bein eines Krokodils, das so aussieht, als käme es dem Gast direkt aus seinem Suppenteller entgegen gekrochen.
Im Internet gab es natürlich sofort zahlreiche Meinungen und Kommentare zum "Godzilla-Ramen". Der Besitzer Nu Wu Mao Kuei sagte gegenüber Lokalmedien, die Besucher*innen würden zwar gerne Bilder für Social Media aufnehmen, noch habe bisher aber niemand die Kreaturen-Kreation geordert. Für 48 US-Dollar (etwa 43 Euro) kann man das Gericht bestellen. Allerdings muss man vorher online reservieren, da die Krokodilfarm nur genügend Fleisch für zwei "Godzilla-Ramen" pro Tag liefert. Ob sich mittlerweile schon Gäste des "Witch Hut" getraut haben, das Gericht auch zu bestellen, ist nicht bekannt.
Bekannte Schauspielerin postet "Godzilla-Ramen"-Video
Auch auf Prominente scheint das ungewöhnliche Gericht eine Anziehung auszuüben. Die Schauspielerin Ning Chang besuchte das "Hexenhäuschen" und postete ein Video auf Facebook mit der "Godzilla"-Klaue. Allerdings probierte sie selber dann doch lieber die Rindfleischnudeln, die sie immerhin in dem Clip in höchsten Tönen lobte.
Das neue Gericht klingt eigentlich durchaus schmackhaft. Das Restaurant beschreibt es als eine Mischung aller "Elemente und Energien". Dazu würden mehr als 40 verschiedene Gewürze und frische Zutaten verwendete, verspricht das "Witch Hut". Blumig heißt es weiter: "Danach injiziert die Hexe das Konzept der Liebe in die Suppe, vermischt die Elemente und Energien und kocht daraus für euch alle Formen, Liebe auszudrücken." Das Versprechen: "Dein Herz wird schlagen, du magst dir nicht zu helfen wissen, dir mag es den Atem verschlagen und du wirst durch all diese Erscheinungen hindurch die reinste und bedingunsloseste Liebe in deinem Herzen erwecken."
Es hätte mal eine Maniküre machen sollen, dann würde es leckerer aussehenUser-Kommentar
So reagiert das Netz auf das Godzilla-Gericht
Doch selbst diese schönen Versprechen scheinen viele User*innen nicht so recht zu überzeugen. Zumindest fielen die Reaktionen in den Sozialen Netzwerken auf die Krokodil-Suppe ziemlich gemischt aus. "Das sieht gar nicht gut aus", fand ein User, ein anderer schrieb sogar, es sei "ein wenig eklig". Noch drastischer drückte es dieser Kommentar aus: "Würg, kotz, das kann ich niemals machen, es ist zu ekelhaft und erinnert mich an Schildkröten."
Doch die ein oder andere Stimme war durchaus experimentierfreudig. "Ich wäre offen dafür, es zu probieren", schrieb ein abenteuerlustiger Kommentator. Und weiter: "Es hätte mal eine Maniküre machen sollen, dann würde es leckerer aussehen."
Das war die Inspiration für das Krokodil-Gericht
Die Inspiration zu dem neuen Gericht war Nu Wu Mao Kuei bei einem anderen viralen Menü von der Konkurrenz gekommen. Im Mai hatte ein Ramen-Restaurant in Taipei das Internet mit einer ebenso umstrittenen Ramen-Kreation erobert. Im "The Ramen Boy" gab es einen Nudelteller namens "Isopod". Darauf lag ein gigantisches Assel-artiges Krustentier mit 14 Beinen.
In den Tagen darauf standen hunderte von interessierten Kund*innen vor dem Restaurant an, um die "Isopod-Ramen" zu probieren - oder sich wenigstens mit ihnen zu fotografieren.
Kontroverses Fleisch
Während es in Europa eher unüblich als Lebensmittel ist, gibt es an anderen Orten der Welt durchaus eine kulinarische Tradition mit Krokodil- oder Alligatorenfleisch. So gehört es beispielsweise in China, Südafrika, Äthiopien und Thailand zur regionalen Küche. Das "Bushmeat" riecht streng und hat eine feste Konsistenz. Manche vergleichen den Geschmack mit Hummer, meistens wird es eher mit Hühner- oder Schweinefleischgeschmack beschrieben. Das Fleisch zum Kochen stammt aus der Rückenmuskulatur oder dem Schwanz. In manchen Kulturen werden bestimmten Körperteilen der Krokodile auch magische Fähigkeiten zugeschrieben.
Auch in einigen Bundesstaaten im Südosten der USA sind Gerichte mit Alligatorenfleisch bis heute beliebt. In sechs Staaten, darunter auch Texas und Florida, ist sogar die Jagd auf Alligatoren zum Verzehr legal. Der Großteil des Fleisches kommt aber auch dort von Alligatorenfarmen.
In Europa darf laut der CITES-Regelung (Convention on International Trade in Endangered Species of wild Flora and Fauna) nur Krokodilfleisch aus Zuchtfarmen eingeführt werden, da die Jagd auf geschützte Wildtiere verboten ist. Tierschutzorganisationen bemühen sich um ein Verbot. Allerdings geht es dabei häufig um die Zucht der Reptilien zur Herstellung von Krokodilleder für Schuhe, Handtaschen und Gürtel.
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