Theater: Mord an Bord im Berliner Kriminal Theater

Eine Tochter will sich an ihrer Mutter rächen: Szene mit Katharina Zapatka, Jeannine Gaspár, Silvio Hildebrandt, Maria Jany und Matti Wien (v.l.)

Berlin. Irgendwann in den zwei Stunden Psychotheater verliert man die Übersicht, wer ermordet wurde, wer Suizid begangen hat oder möglicherweise noch lebt. Im Stück „Passagier 23“ kippt ständig das, was der „Tatort“-Erfahrene als Ermittlungsstand kennt. Und irgendwie fühlt man sich auch wie vor dem Fernseher und möchte manchmal den Sitznachbarn fragen, wer das jetzt noch mal war oder warum derjenige gerade mit dem spricht? Sebastian Fitzek, Berlins größter Thrillerautor, kann als raffinierter Geschichtenerzähler jede Menge Fallen stellen, in die das Publikum freudig hineintappt. Fitzek sitzt bei der Premiere im Berliner Kriminal Theater mit im Saal, vorn in der dritten Reihe, wird zu Beginn vorgestellt und mit Beifall empfangen. Von seinen Thrillern wurden in dem Off-Theater bereits „Der Seelenbrecher“ und „Die Therapie“ gezeigt.

Sein Bestseller „Passagier 23“, auf dem das Theaterstück basiert, hat einen auf Statistik basierenden Plot. 23 Menschen verschwinden weltweit jährlich während einer Reise mit einem Kreuzfahrtschiff. Die meisten spurlos. Einige gehen betrunken über Bord, andere, weil sie so ihren Selbstmord geplant haben. Insofern ist die Berliner Premiere gerade von den Ereignissen rund um den 33-jährigen Sänger Daniel Küblböck, der vor Neufundland ins Meer gesprungen ist, begleitet. Es ist Teil von Pausengesprächen.

Die Bühnenfassung setzt andere Schwerpunkte

Aber Thrillerautor Fitzek interessiert sich in seiner Geschichte mehr für das Drittel spurlos Verschwindender, für die ...

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