Ticketpreise, Grenzübergänge und Routen: Die Flüchtlingskrise in Zahlen

Laut Gasim-Report kamen bisher 560.000 Flüchtlinge illegal über die EU-Grenzen.

Im Zuge der Flüchtlingskrise gibt es nahezu jeden Tag neue Informationen, die durch die Medienwelt geistern. Doch wie ist die Situation derzeit wirklich? Es kommen unweigerlich die Fragen auf, woher die Asylsuchenden stammen, über welche Routen sie den Weg nach Europa und auch Deutschland finden und wie viele überhaupt inzwischen in der Bundesrepublik angekommen sind. Nach eigenen Angaben liegt "Bild" der sogenannte Gasim-Report vor, der wichtige Zahlen und Fakten zur Flüchtlingskrise gebündelt zusammenfasst. Alle wichtigen deutschen Institutionen – darunter auch das Auswärtige Amt, der Verfassungsschutz, der BND sowie die Bundespolizei – haben ihre Erkenntnisse darin einfließen lassen.

210.000 Menschen – so viele sind allein zwischen April und August über die griechisch-türkische Seegrenze geflüchtet, einer der größten Brennpunkte. Fast 70.000 der Flüchtlinge stammen allein aus Syrien. Weiter führte sie der Weg über den Westbalkan. Wie das Boulevardblatt berichtet, seien zwischen Januar und August 155.000 Asylsuchende auf diese Weise nach Europa gekommen. Die meisten von ihnen waren Syrer, Iraker und Afghanen. Im Vergleich zum Vorjahr handle es sich dabei um eine Steigerung von 1.300 Prozent. Im gleichen Zeitraum kamen über den Seeweg zwischen Nordafrika und Italien 106.000 Flüchtlinge nach Europa – ähnlich viele waren es auch im Vorjahr. Aber: Von Monat zu Monat werden die Boote, mit denen die Flüchtlinge zum Teil mehrere Tage unterwegs sind, voller, sodass die Gefahr zu kentern immer größer wird.

Insgesamt seien im Zuge der Flüchtlingskrise zwischen Januar und August laut Gasim-Report 506.000 illegale Grenzübertritte in die EU notiert worden – beinahe doppelt so viel wie noch im vergangenen Jahr. Der Höchstwert liegt aktuell im August: 156.000 Flüchtlinge wurden allein in jenem Monat verzeichnet. Der Bericht verrät auch: Die meisten Flüchtlinge stammen mit 60 Prozent aus Syrien, gefolgt von Afghanen (18 Prozent) und Asylsuchenden aus Pakistan (5 Prozent).

Wie "Bild" unter Berufung auf den Gasim-Report weiter berichtet, kommen monatlich rund 30.000 Menschen mit Schiffen nach Europa, die zwischen dem Libanon (Tripoli) und der Türkei (Mersin) hin und her fahren. Ein Ticket schlägt dabei mit umgerechnet rund 130 bis 180 Euro zu Buche. Zwischen Damaskus (Syrien) und Beirut (Libanon) fliegen pro Tag rund 15 Maschinen, die insgesamt rund 1.000 Syrer aus dem Land fliegen. Kostenpunkt hier: zwischen 50 und 260 Euro.