Trauer um Randy Meisner: Die "Zauberstimme" der Eagles ist verstummt

Randy Meisner (links) schrieb mit den Eagles Musikgeschichte. (Bild: Henry Diltz)
Randy Meisner (links) schrieb mit den Eagles Musikgeschichte. (Bild: Henry Diltz)

"Ruhe in Frieden, Randy", verabschiedet sich die legendäre US-Band Eagles auf ihrer Homepage von ihrem Gründungsmitglied Randy Meisner. Der Bassist und Sänger verstarb im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Lungenerkrankung.

Randy Meisner ist tot. Das Gründungsmitglied der Eagles starb am 26. Juli in Los Angeles im Alter von 77 Jahren. Das teilte die Band in einer emotionalen Abschiedsnote ("Rest in peace, Randy Meisner") auf ihrer Homepage mit. Meisner, der mit "Take It To The Limit" (1975) einen der ersten großen Hits der Band schrieb und sang und damit den Weg zur Weltkarriere ebnete, erlag demnach Komplikationen, die im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit COPD auftraten.

Randy Meisner, geboren am 8. März 1946, war ein Farmerskind aus Nebraska. Vielleicht wurde er deshalb zum stillsten der Eagles, der Ruhm und Rampenlicht scheute und lieber am hinteren Bühnenrand seinen Welthit "Take It To The Limit" in seinem unnachahmlichem Falsett sang.

Meisner, von Elvis Presleys Auftritt in der "Ed Sullivan Show" für die Musik angefixt, wollte eigentlich Gitarrist werden, wechselte dann aber während der Highschool auf Rat seines Musiklehrers an den Bass. Als Bassist, Sänger und Komponist ist Meisner auf den ersten fünf Alben der Eagles zu hören, auch auf deren Opus magnum "Hotel California" (1976), noch immer eines der meistverkauften Alben der Welt.

Durch sein "Take It To The Limit" setzten die Eagles zum Höhenflug an

"Als ursprünglicher Bassist der bahnbrechenden Country-Rock-Gruppe Poco stand Randy an der Spitze der musikalischen Revolution, die Ende der 1960er Jahre in Los Angeles begann", schreiben die Eagles in ihrer Abschiedsnote und würdigen Meisner als "integralen Bestandteil der Eagles, der maßgeblich am frühen Erfolg der Band beteiligt" war. Nachdem sie sich als Begleitmusiker von Linda Ronstadt kennengelernt hatten, gründeten Glenn Frey, Don Henley, Bernie Leadon mit Meisner im September 1971 die Eagles.

1977 kam es, auf dem Höhepunkt des Erfolgs, zur Trennung. Meisner hatte "ein großes Herz, war still und immer freundlich, ein wundervoller Junge aus dem Mittleren Westen", beschrieb ihn der Fotograf Henry Diltz, der die Eagles in den Anfangsjahren begleitete. Nur: Er war nicht zum Star gemacht. Bandkollege Don Henley meinte: "Er hatte massive Probleme mit dem Starrummel."

Trennung nach Prügelei zwischen Randy Meisner und Glenn Frey

Das führte auch zur Trennung. Nach dem Supererfolg mit "Hotel California" waren die Eagles elf Monate auf Tour. In der Band sprühten die Funken, aber nicht vor Kreativität und Zuneigung. Die Band zerbarst beinahe unter dem Stress und den ständigen Eifersüchteleien (vor allem zwischen Henley und Frey). Als Meisner sich wegen einer Erkältung bei einem Konzert weigerte, seinen Signature Song "Take It To The Limit" zu singen, kam es mit Frey hinter der Bühne zur Prügelei. Meisner zog die Konsequenzen. Nach dem letzten Konzert am 3. September 1977 verließ er die Band. Offizieller Grund: Erschöpfung. Er wurde durch Timothy B. Schmidt ersetzt.

Meisner kehrte nie zu den Eagles zurück, trat erst 1998 mit ihnen für zwei Songs auf, als sie alle in die "Hall Of Fame" aufgenommen wurden. 2013 scheiterte die Teilnahme an einer Tour an gesundheitlichen Problemen. Nur noch einmal, 2018, erklang die "Zauberstimme der Eagles" im Chor der Gefährten, im Forum in Inglewood, Kalifornien.

Randy Meisners zweite Frau starb bei einem Unfall

Meisner war zweimal verheiratet. Aus der Ehe mit seiner Jugendliebe Jennifer, die 1963 geschlossen wurde und am Eagles-Erfolg und den Begleiterscheinungen - Meisner war lange alkoholsüchtig - zerbrach, stammen drei Kinder. Seine zweite Ehe (1996) mit Lara endete tragisch: Seine Frau erschoss sich 2016 versehentlich, als sich aus einem Gewehr, das sie trug, ein Schuss löste. Meisner wurde danach wochenlang in einer Klinik betreut, weil er selbstmordgefährdet war.