Trotz Reset: Android-Smartphones hinterlassen Google-Daten

Smartphones mit Googles Betriebssystem Android nehmen es mit dem Löschen von Daten scheinbar nicht so genau

Wer sein Smartphone verkaufen will, löscht in der Regel zuvor alle privaten Daten. Dafür gibt es extra die Funktion "Zurücksetzen". Nach solch einem Reset sollte das Handy somit eigentlich wieder in den ursprünglichen Auslieferungszustand versetzt werden. Wie aber nun einem Bericht von IT-Sicherheitsforschern der University of Cambridge zu entnehmen ist, funktioniert das nicht zuverlässig. Für ihren Test hatten sich die Wissenschaftler ein paar Dutzend gebrauchte Android-Smartphones (Betriebssystem 2.3 bis 4.3) gekauft.

Das erschreckende Ergebnis: Bei den meisten Test-Handys konnten die Wissenschaftler auf eigentlich gelöschte Daten zugreifen. Es sei ihnen unter anderem möglich gewesen, sich in den Google-Account des vorherigen Besitzers einzuloggen und somit alle Google-Dienste (Gmail, Docs, etc.) des Vorbesitzers zu nutzen, heißt es in dem Bericht. Außerdem fanden die Forscher auf allen Smartphones Datenrückstände von Facebook und WhatsApp sowie von Fotos und Videos, aber auch von gelöschten Kontakten. Laut der Website "arstechnica.com" wären die Forscher in der Lage gewesen, die Datenfragmente wiederherzustellen.

Weitere Ergebnisse der Studie: Ältere Smartphones scheinen mehr Datenrückstände preiszugeben und Modelle vom Android-Konzern Google bieten offensichtlich einen besseren Schutz als Geräte von Drittherstellern. Insgesamt seien laut den IT-Spezialisten der Universität momentan Millionen von Android-Smartphone-User von dieser Problematik betroffen.