Trump gegen Anrecht auf US-Pass durch Geburt

Nur wenige Tage vor den Kongresswahlen hat US-Präsident Trump seinen Kurs gegen illegale Einwanderer noch verschärft und eine weitreichende Änderung im Staatsbürgerschaftsrecht angekündigt. Demnach sollen in den USA geborene Migranten-Babys nicht mehr automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten. das sogenannte Geburtsortsprinzip. In einem Interview mit dem Informationsdienst Axios, das am Dienstag vorab in Teilen veröffentlicht wurde, sagte Trump: Die Abschaffung könnte definitiv über den Kongress oder gar per Präsidentenerlass erfolgen. "Wir sind das einzige Land weltweit, in dem jemand ankommt und ein Baby bekommt, das dann 85 Jahre lang US-Bürger ist mit allen damit verbundenen Vorteilen", so Trump. Das sei lächerlich und müsse aufhören. In den USA ist das Geburtsortsprinzip in der Verfassung verankert. Ob Trump es mit der Abschaffung ernst meint, oder nur aus wahltaktischen Gründen droht, bleibt abzuwarten. Sein Vorstoß erntete bei seinen Kritikern sofort vehementen Widerspruch und Spott. Rein rechtlich scheint es schwierig, ein Grundprinzip der Verfassung des Einwanderlands Amerika zu streichen. Derweil hat der US-Präsident entschieden, weitere Soldaten an die Südgrenze zu Mexiko zu schicken, um der sogenannten Migranten-Karawane aus Mittelamerika, die in Richtung USA marschiert, Einhalt zu gebieten. Trump hat den Marsch der Migranten zum Wahlkampfthema gemacht.